HETA-Streit beendet: Pleitegefahr Kärntens schwindet

Hans Jörg Schelling
Laut Finanzminister Schelling nötige Mehrheiten für Rückkaufangebot bereits erreicht.

Großes Aufatmen im milliardenschweren Streit um die österreichische Skandalbank Heta:

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat am Dienstag vor dem Ministerrat verkündet, dass die nötigen Quoren für ein Gelingen des Heta-Rückkaufangebotes schon erreicht sind. Mit Ende voriger Woche haben bereits 75 Prozent der Vorranggläubiger zugestimmt und 50 Prozent der Nachranggläubiger. Nötig sind 66 bzw. 25 Prozent. Bis zum Angebotsende am Freitag hofft Schelling auf noch mehr Zustimmung.

Angebot läuft noch bis Freitag

Täglich gibt es, so Finanzminister Schelling, neue Zustimmungserklärungen zum Rückkauf. Insgesamt würden die Quoten deutlich überschritten werden. Wie hoch die Zustimmung am Ende sein werde, wollte Schelling nicht einschätzen. Er geht aber von einer deutlichen Zustimmung aus, bis das Angebot am Freitag ausläuft. Bis Montag soll dann ganz genau errechnet werden, wie die Zustimmungsquoren stehen.

Land Kärnten hatte Garantien für Anleihen übernommen

Es geht um insgesamt 11 Mrd. Euro an Schulden der früheren Kärntner Hypo, der jetzigen Heta. Das Bundesland Kärnten hatte Garantien für Heta-Anleihen von rund elf Milliarden Euro übernommen, ist nach eigenen Angaben aber nicht in der Lage, die Schulden vollständig zu begleichen. Bund und Land Kärnten versuchen diese mit einem gewissen Schuldenschnitt zurückzukaufen. Die Pleitegefahr für das südlichste Bundesland soll so gebannt werden. Nachdem das erste Vergleichsangebot im Frühjahr platzte, hat Kärnten den Gläubigern Anfang September eine nachgebessertes Offert vorgelegt.

Wie viel die Gläubiger erhalten

Vorranggläubiger (rund 10 Mrd. Euro) erhalten bei der Annahme 75 Prozent auf die Nominale in Cash, Nachranggläubiger (rund eine Milliarde) 30 Prozent. Die anderen Varianten sind Umtäusche. So können Vorranggläubiger nach etwa 18,5 Jahren über eine bundesbehaftete Nullkuponanleihe, die der Kärntner Ausgleichszahlungsfonds (K-AF) begeben wird, schlussendlich auf 90 Prozent ihrer Forderungen kommen. Ähnliche Varianten gibt es für Nachranggläubiger, die am Ende 45 Prozent ihres ursprünglich an die Heta geliehenen Geldes zurückbekommen können.

HETA-Streit beendet: Pleitegefahr Kärntens schwindet
Angebot an Gläubiger der Heta, erwartete Kosten, geplante Finanzierung - Factbox, Tortengrafik GRAFIK 1007-16, 88 x 168 mm

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