5. Runde im Handels-KV gescheitert: Demos für heute angekündigt
Auch in der fünften Runde der KV-Verhandlungen im Handel ist es am Donnerstagabend zu keiner Einigung gekommen. Auf das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent ohne soziale Staffelung habe man sich nicht einlassen wollen, erklärte die Gewerkschaft GPA gegenüber der APA. Die Gewerkschaft hat für Freitag Kundgebungen angekündigt.
Nach Angaben von WKÖ-Handelsobmann Rainer Treflik hatten Verhandler der Arbeitnehmerseite ihre Forderung zuletzt von 9,4 Prozent plus 15 Euro auf 9,4 Prozent herabgesetzt.
Für Freitagvormittag um 10 Uhr hat die Gewerkschaft nun eine Kundgebung auf dem Wiener Reumannplatz angekündigt. Um 11 Uhr will man auf dem Schillerplatz in Linz demonstrieren. Bereits zuvor hatte die Gewerkschaft für den Fall des Scheiterns der 5. Verhandlungsrunde angekündigt, die Warnstreiks und Proteste auch am Marienfeiertag und am zweiten Weihnachtseinkaufssamstag fortzusetzen.
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"Für einen Kompromiss braucht es immer zwei. Wir sind mehrmals einen Schritt auf die Gewerkschaft zugegangen, doch auf der anderen Seite gab es kaum Bewegung", sagte Trefelik laut einer Aussendung der Wirtschaftskammer Österreich. Der Handel sei von Insolvenzen stärker betroffen, als andere Branchen, ergänzte Der Handelsverband. "Es profitieren nur die großen Onlinehändler aus Drittstatten. Die zahlen aber hierzulande kaum Steuern, bilden keine Lehrlinge aus und finanzieren auch nicht unsere Sozialtöpfe. In Wahrheit ist das ein Schuss ins Knie der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Handels-KV: Auch 5. Verhandlungsrunde gescheitert
Seitens der Gewerkschaft bestätigte man zwar, dass die Arbeitgeber von der Einmalzahlung statt einer entsprechenden Erhöhung abgerückt seien. Allerdings habe sich auch die Gewerkschaft sehr wohl bewegt, sagte Helga Fichtinger, stellvertretende Leiterin der Abteilung Interessenvertretung - Branchen- und Kollektivvertragspolitik in der GPA. Die Vorschläge der Gewerkschaft, niedrigere Gehälter stärker anzuheben oder die KV-Erhöhung über Zeit abzugelten, seien nicht angenommen worden.
Worum es beim Handels-KV geht
Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlinge. Es ist der zweitgrößte Kollektivvertrag in Österreich. In vier Runden schafften die Sozialpartner bisher keinen Gehaltsabschluss für 2024. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von zumindest der Höhe der Jahresinflation. Das wären 9,2 Prozent. Die Arbeitgeber boten zuletzt 6 Prozent sowie eine einmalige Prämie von 1.000 Euro.
Aktuelle Erhebung zur Zufriedenheit im Handel
Eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich hat die Arbeits- und Einkommenszufriedenheit der Beschäftigten im Handel untersucht.
Die Ergebnisse zeichnen kein positives Bild von der Branche. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Erhebungen hier: ➤ Zwei Drittel der Beschäftigten können sich Leben kaum leisten
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