Und: „Unser Spezialsegment – die Belieferung von Mittelmeerkreuzfahrtschiffen – ist weggebrochen. Gleichzeitig sind die Linzer Hafenbecken voll belegt mit Flusskreuzfahrtschiffen, die wegen der Krise nicht fahren können.“
Im Geschäftsjahr 2018/19 hat das Unternehmen, das aus Linz AG Hafen und Donaulager Logistics besteht, einen Umsatz von 54,5 Millionen Euro (+8,6 Prozent) und ein EBT (Ergebnis vor Steuern) in Höhe von 3,9 Millionen Euro (-11,4 Prozent) erwirtschaftet. Prognose für heuer will man keine abgeben. Eine düstere Zukunft sieht Kronsteiner aber nicht. Er sehe Potenzial im „Aufbau einer spezialisierten Krankenhauslogistik“. Aus diesem Grund entsteht am Linzer Hafen aktuell eine Speziallagerhalle für Tiefkühl- und Pharmaprodukte.
Freundlicher sieht es am Donauhafen Krems aus. Zahlen gibt die Rhenus-Gruppe, zu der der Hafen gehört, für einzelne Standorte zwar nicht bekannt. Umsatz und Gewinn würden aber auf ähnlichem Niveau wie 2019 liegen, sagt Gerhard Gussmagg, Geschäftsführer des Hafen Krems. Das Gesamtumschlagsvolumen lag von Jänner bis August bei rund einer Million Tonnen – zwei bis drei Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Im Hafengeschäft geht es ja um Rohstoffe und Produktionen, die relativ unabhängig von Corona sind“, so Gussmagg. Die Lagerkapazitäten am Hafen Krems seien „extrem gut ausgelastet“.
Hafen Wien
Am Hafen Wien sei die Corona-Pandemie „wider Erwarten“ fast komplett vorbeigegangen, berichtet Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding, dem KURIER. Im Vorjahr hat die Hafen Wien-Gruppe 36,5 Millionen Euro Umsatz und ein Betriebsergebnis von 3,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Rückgänge bei Warengruppen habe es keine gegeben, der Umschlag von Gütern des täglichen Bedarfs sei gestiegen. Die WienCont, eine Tochter des Wiener Hafens, werde die „magische Grenze“ von 400.000 Containerumschlägen erreichen. Hinzu käme, dass 2019 Firmen des Hafens fusioniert worden seien. Damit sei man „im Hafenbereich in der glücklichen Lage, dass die Umsätze gewachsen sind und die Kosten gesunken.“ Man sei „sehr optimistisch“, dass man das Ergebnis von 2019 übertreffen werde.
Der Containerterminal Enns hatte im Lockdown sehr wohl zu kämpfen, erzählt Geschäftsführer Otto Hawlicek. Im Terminalgeschäft gab es von März bis Mai Einbußen in Höhe von 25 bis 30 Prozent. Aktuell sei man aber auf etwas höherem Niveau als im Vorjahr. Nachzieheffekte habe es vor allem im Import gegeben. Der Export aber hinke stark hinterher. Was das Ergebnis angeht, sei man dennoch „auf Budget.“ Man habe im Vorjahr kräftig investiert – so werde das Ergebnis wohl sogar besser als im Vorjahr ausfallen. Den Vorjahresumschlag in Höhe von 395.000 Tonnen werde man „knapp erreichen“. Bei Wasser- und Landumschlag sei man „auf Budgetkurs“, sagt der dafür zuständige Werner Auer, Managing Director des Ennshafen OÖ. Er rechnet mit ähnlichem Umschlag wie 2019.
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