Europas größter Handelskonzern geht deshalb jetzt in die Offensive, so das Handelsblatt weiter: Die Schwarz-Gruppe mit den Töchtern Lidl und Kaufland, beteiligt sich an einem IT-Security-Unternehmen, das auf die Abwehr solcher Attacken spezialisiert ist.
So hat Schwarz die Mehrheit am israelischen IT-Security-Unternehmen XM Cyber übernommen. Der Kaufpreis soll bei 700 Millionen US-Dollar liegen, die Unternehmen bestätigen das jedoch nicht.
Vom Soldaten zum Gründer
XM Cyber ist in Deutschland selbst unter Spezialisten bisher weitgehend unbekannt, in Israel dürfte aber mindestens einer der Gründer als Prominenter gelten: Tamir Pardo war Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, seine beiden Kompagnons arbeiteten ebenfalls für die Geheimdienste, schreibt das Handelsblatt.
Dort ist das ein gängiger Karriereweg: Mehrere Eliteeinheiten sind auf die Abwehr von Cyberangriffen spezialisiert – viele Soldaten werden nach dem Dienst zu Gründern.
Das Unternehmen hat eine Plattform entwickelt, die Schwachstellen in großen, komplexen Netzwerken identifizieren soll. Die Software simuliert typische Angriffe und meldet anschließend veraltete Softwareversionen, Fehlkonfigurationen und menschliche Fehler, verbunden mit Verbesserungsvorschlägen. Und zwar kontinuierlich, so die deutsche Zeitung weiter.
Zahlreiche Opfer
XM Cyber wird seine Produkte weiterhin unabhängig anbieten und mit Unterstützung der Schwarz-Gruppe wohl auch stärker im deutschen Markt nach Kunden suchen. Und die Chancen sind hoch, dass recht bald weitere Händler schmerzhaft erkennen müssen, wie verwundbar ihre IT ist.
Etliche Händler sind bereits in den vergangenen Monaten Opfer von solchen sogenannten Ransomware-Angriffen geworden. Getroffen hat es beispielsweise den Versandhändler Waschbär, die Supermarktkette Tegut, den Modehändler Gerry Weber. Die Baumarktkette Bauhaus erlebte eine solche Attacke mit anschließender Erpressung in Skandinavien.
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