Alternative Nutzungsmöglichkeiten des Standorts
Interessant auch die Frage nach möglichen anderen Plänen des Ministeriums oder der Asfinag zur Nutzung des Geländes. Bei der letzten Untersuchung des Standortes durch die MA 21 der Stadt Wien im Jahr 2014 hätten sich alternative Nutzungsmöglichkeiten wie ein Wohngebiet sowie Sport- oder Freizeitflächen ergeben.
Themen sind auch die Fragen, ob die Nutzung des Areals ausgeschrieben wurde, der Baurechtsvertrag von der internen Revision des Ministeriums bereits geprüft wurde und der Baurechtszins für Transgourmet den marktüblichen Konditionen entspricht. KURIER-Recherchen ergaben, dass nicht ausgeschrieben wurde, weil der Vorpächter einen unbefristeten Vertrag hatte und in die Verhandlungen einbezogen werden musste. Fragt sich allerdings, warum Stadt Wien und Asfinag überhaupt unbefristete Verträge abschlossen.
Lainzer Tiergarten
Tierfreunde wird außerdem interessieren, welche Auswirkungen Lichtverschmutzung und die permanenten Schallsignale der Lkws in der Ladezone durch den laut Gerstl 24-Stunden-Betrieb auf den Lainzer Tiergarten hat. Transgourmet erklärt dazu, es sei kein Betrieb rund um die Uhr geplant. Der größte Teil der eigenen Lkw werde zwischen 5:00 und 6:00 abfahren und gegen 13:00 zurück sein. Die lieferantenseitige Anlieferung erfolge zwischen 6 und 14.00 Uhr – die Auslieferung an die Gastronomen zwischen 5 und 12.00 Uhr. Im Vorfeld des aktuellen Widmungsverfahrens habe es bereits eine umfangreiche Umweltprüfung gegeben, deren Ergebnisse als Auflage in den Baurechtsvertrag eingeflossen seien.
Das Projekt habe auch, anders als von Gerstl befürchtet, keine negativen Auswirkungen auf die Kaltluftschneise des Wientals.
Ganz so sicher ist man offenbar nicht, derzeit wird gerade ein Gutachten dazu erstellt. Sollten Anpassungen erforderlich sein, "werden diese selbstverständlich umgesetzt". Transgourmet-Geschäftsführer Manfred Hayböck betont außerdem, dass das künftige Verkehrsaufkommen wesentlich geringer sei als von Gerstl genannt.
Frischluftströme
Gerstl thematisiert in der Anfrage auch mögliche Auswirkungen auf die Frischluftströme und ob Ministerium oder Asfinag dies geprüft hätten.Die Westeinfahrt spiele eine große Rolle zur Frischluftversorgung der Stadt Wien, die Luftströme sind wesentlich für die Abkühlung und die Luftgüte der gesamten Stadt. Das Projekt würde beinahe das gesamte Grundstück komplett verbauen, das Gebäude sei mit 12 Meter Höhe, 380 Meter Länge und 75 Meter Breite geplant.
andrea.hodoschek@kurier.at
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