Greenpeace-Aktivist in Eisbär-Kostüm verhaftet

Greenpeace-Aktivist in Eisbär-Kostüm verhaftet
Eine skurrile Szene ereignete sich bei einer Protestaktion der Umweltorganisation vor dem Hauptsitz des Energiekonzerns Gazprom in Moskau.

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben vor den Gazprom-Hauptsitzen in Moskau und Berlin gegen die erneuten Pläne des russischen Konzerns protestiert, in der Arktis nach Öl zu bohren. In Moskau haben Aktivisten aus fünf Ländern, darunter auch eine Österreicherin, ein Arktis-Schutzgebiet vor dem Firmengebäude errichtet, sich an Zelte gekettet und den Zugang zum Gebäude blockiert. Dabei kam es auch zu einer skurrilen Szene: Vier als Eisbär verkleidete Aktivisten wurden von der Polizei verhaftet (siehe Bilder). Weitere sechs Greenpeace-Demonstranten gelangten ebenfalls in Polizei-Gewahrsam.

"Die rücksichtslosen Pläne von Ölgiganten wie Gazprom und Shell, in der Arktis nach Öl zu bohren, könnten zu einer schweren und langfristigen Verschmutzung des sensiblen Ökosystems führen, das ohnehin schon unter der Gefährdung durch den Klimawandel leidet. Nur ein generelles Verbot aller Bohrungen in der Arktis und die Errichtung eines Schutzgebietes kann dieses einzigartige Gebiet vor einer gigantischen Ölpest schützen", erklärte Wladimir Tschuprow, Leiter der Energiekampagne bei Greenpeace Russland.

Umstrittenes Bohrprojekt

Der friedliche Protest ist die Fortsetzung mehrerer Greenpeace-Aktionen, die sich gegen die zu Gazprom gehörende Ölplattform Prirazlomnaya in der Pechorasee gerichtet haben. Erst vor wenigen Tagen hat sich Gazprom dazu entschlossen, die umstrittenen Entwicklungspläne des Gasfelds Shtokman Arctic in der Barentssee einzustellen.

Laut Greenpeace will Gazprom am Anfang 2013 mit gewerblichen Ölbohrungen in den arktischen Gewässern der Pechorasee beginnen und damit die allererste Firma sein, die Erdöl aus der Arktis fördert. "Noch ist die gigantische Ölplattform Prirazlomnaya aber alles andere als bereit für diesen Einsatz. Erst vor kurzem hat Greenpeace herausgefunden, dass die Plattform ohne offiziell genehmigten Notfallschutzplan arbeitet. Forschungen haben jedoch gezeigt, dass es nahezu unmöglich sein wird, das sensible arktische Gebiet von Ölverschmutzungen zu reinigen. Und so ist auch die einzigartige Tierwelt dieser entlegenen Region stark gefährdet", hieß es in der Pressemitteilung.

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