Glyphosat-Zulassung bis 2022 hat juristisches Nachspiel

Glyphosat-Zulassung bis 2022 hat juristisches Nachspiel
Umweltorganisationen haben erneut Klage eingebracht.

Mehrere Umweltorganisationen haben Strafanzeigen wegen der Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat eingebracht. Sowohl das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hätten keine unabhängige, transparente und objektive Bewertung durchgeführt, lautet der Vorwurf.

Die Umweltorganisationen haben solche Anzeigen bereits vor eineinhalb Jahren eingebracht. Doch weder in Deutschland noch in Österreich wurde eine strafbare Handlung festgestellt.

Greenpeace hat die Landeshauptleuten aufgefordert, sich gemäß dem Vorbild des Landes Kärnten für ein Glyphosat-Verbot einzusetzen. In Oberösterreich wünschen sich die Grünen ein Verbot. Sollte es Kärnten gelingen, Glyphosat per Verordnung zu verbieten, dann sind Klagen von den Herstellern oder Bauern durchaus erfolgversprechend. Das Mittel bleibt ja in der EU für die nächsten fünf Jahre erlaubt.

Höhere Dosierung

Agrarexperten bezweifeln, dass ein Verbot Vorteile für die Umwelt bringe. Alternativen sind die Anwendung von anderen Herbiziden in höherer Dosierung sowie mehrmaliges Pflügen, was den CO2-Ausstoß und die Bodenerosion erhöht. Klaus Salhofer, Professor am Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung an der Universität für Bodenkultur, hat im Standard kritisiert, die Debatte werde mit "wenig Sachverstand, wenigen plakativen Argumenten" und "ohne Objektivität und Rationalität" geführt.

Der Kärntner Landeschef Peter Kaiser (SPÖ) hat den Auftrag erteilt, eine Sachverhaltsdarstellung gegen Monsanto einzubringen. "Das Unkrautgift steht ja auch im Verdacht, unsere Artenvielfalt und unsere Umwelt zu gefährden". Die Bundes-SPÖ ist für ein bundesweites Glyphosat-Verbot.

Kommentare