Globale Steinbrecher aus Linz
Die Auftragsbücher von Rubble Master sind schon jetzt bis Ende 2023 so gut wie voll. Das Linzer Unternehmen stellt mobile Brecher her. Brecher (früher sagte man auch Steinbrecher) sind Zerkleinerungsmaschinen. Zum Einsatz kommen sie im Bergbau, im Steinbruch oder im Kiesabbau. 500 Stück von solchen Brechern und Siebanlagen stellt das Linzer Unternehmen Rubble Master pro Jahr aktuell her. Bis 2027 soll sich diese Zahl verdoppeln.
Die meisten Kunden haben die Linzer international in der Infrastrukturbranche. Außerdem spielt das Thema Energieeffizienz eine immer größere Rolle. „Es gibt mittlerweile ein viel stärkeres Bewusstsein für Energiekosten. In Amerika gab es vor 20 oder 30 Jahren nicht das geringste Bewusstsein über den Treibstoffverbrauch von Maschinen. Dieses Bewusstsein ist für uns eine Marktchance“, erklärt Gerald Hanisch, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, im Gespräch mit dem KURIER.
95 Prozent Exportquote
Die Rubble Master-Geräte sind etwa beim Bau des Maya Train in Mexiko im Einsatz. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei 95 Prozent. Wichtigster Markt ist neben Europa Nordamerika. Aber auch in Südamerika und Südostasien nehmen die Aufträge stetig zu. In diesen Ländern werde stark investiert, auch in nachhaltige Infrastruktur, wie etwa Bahnlinien.
In Europa punktet man laut Hanisch vor allem mit dem Technologievorteil. Hier generiert man noch rund 65 Prozent des Umsatzes. Insgesamt ist Rubble Master in rund 110 Ländern aktiv. In Russland und der Ukraine war man übrigens zwar aktiv, gemessen am Umsatz waren diese Länder aber für Rubble Master kaum relevant.
Hohe Energiekosten
Das Thema Innovationen ist für Rubble Master zentral. Im Vorjahr hat man auf der „Bauma“, der Weltmesse für Baumaschinen und Baugeräte, zwei neue Modelle präsentiert. Beide haben einen Diesel-elektrischen Antrieb. Das bringe Energieersparnis, so Hanisch. Apropos Energieverbrauch: Die hohen Energiekostensteigerungen haben Rubble Master natürlich auch getroffen. Allerdings eher sekundär, weil beispielsweise der Transport der Maschinen in die ganze Welt um einiges teurer geworden ist.
Um 20 bis 30 Prozent wurden die Rubble Master-Geräte 2022 teurer, heuer werde es noch eine Preissteigerung geben, unter anderem wegen der steigenden Lohnkosten, so Hanisch. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Vorjahr um rund 25 Prozent. Was den Gewinn angeht, sei man zwar „sehr stark positiv“, die Effekte der Preissteigerung habe man aber nicht zur Gänze an die Kunden weitergeben können. „Die knabbern am Gewinn“, sagt Hanisch.
Kosten optimieren
Heuer müsse der Fokus wieder stärker auf der Optimierung der Kosten liegen. „Wir haben unsere Lager aufgebaut, um verfügbar zu sein. Das kostet natürlich immens viel Geld.“ Da die Anzahl der produzierten Maschinen steigen soll, wird weiter stark investiert. In Linz hat man weitere Büros und Hallen in der Nachbarschaft übernommen; auch Grundstücke hat man sich gesichert. Ein Servicecenter sowie eine Hallenerweiterung stehen auf der Agenda.
- 1991 wurde das Unternehmen gegründet. Rubble Master hat zwei Produktionsstandorte und vier Vertriebstöchter. Die Brecher werden in Österreich hergestellt, Siebe in Nordirland
- 500 Maschinen werden pro Jahr erzeugt. Die Exportquote beträgt 95 Prozent. Die Gruppe hat rund 350 Mitarbeiter
- 194 Millionen Euro Umsatz erzielte das Unternehmen 2022
Auch in Nordirland wird in ein Bürogebäude investiert, in Amerika in ein zusätzliches Lager. Außerdem gibt es weitere Investitionen in die Energieeffizienz bzw. Energieautarkie. Demnächst werden in Linz die Hallendächer mit Photovoltaik-Paneelen ausgestattet.
Momentan braucht man noch etwas Gas für die Hallenbeheizung, das soll aber bald Geschichte sein. „Wir wollen die Nachhaltigkeit auch selbst vorleben“, so Hanisch. Dafür sollen „mindestens 20 Millionen Euro“ an Investitionen getätigt werden.
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