Globale Mindeststeuern: Was die Steuerrevolution bringt

Protestaktion gegen Steuerparadiese
Für Konzerne soll es sich nicht mehr lohnen, in Steuerparadiese abzutauchen. Im Sommer könnte es eine Einigung auf einen weltweiten Gewinnsteuersatz geben

Sie wird Großkonzerne, die mit legalen Tricks Milliarden an Steuern vermeiden, in Europa massiv unter Druck setzen –  die Dienstagnacht zwischen EU-Regierungen und EU-Parlament erzielte Einigung: Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 750 Millionen Euro müssen künftig in jedem EU-Land, wo sie tätig sind, ihre Ertragssteuern veröffentlichen.

Als „zentralen Etappensieg“ auf dem Weg zu mehr Steuergerechtigkeit sieht dies die Verhandlungsführerin für das EU-Parlament, SP-Abgeordnete Evelyn Regner. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu

Was bedeutet das in Bezug auf die Land-zu-Land-Berichte in der EU? 

Die Idee  hinter dem „Public Country-by-Country-Reporting“: Es soll massiven öffentlichen Druck schaffen. „Die Unternehmen können nicht mehr verstecken, wie viel Gewinn sie gemacht und wie viel Steuern sie darauf abgeführt haben“, sagt Evelyn Regner. Dabei gehe es nicht um „Betriebsgeheimnisse, sondern um öffentliche Vergleichbarkeit von rechtsverbindlichen Informationen“.

Wirksam wird dies ab 2024. Es betrifft auch alle, in den EU-Staaten tätigen österreichischen Konzerne mit einem Umsatz ab einer Dreiviertelmilliarde Euro.

Ist dann tatsächlich Schluss mit Steuervermeidungs-Tricks? 

Die Transparenz von Gewinnsteuern alleine wird es nicht verhindern. So etwa hat der  Amazon-Konzern im Coronajahr 2020 in Europa seinen Umsatz um ein Drittel erhöht.

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