Glaubenskrieg um die Milchflasche
Plastik hat ein Imageproblem. Für viele Menschen hat es den Beigeschmack von totem Fisch und verschmutztem Meer. Das wollen auch jene, die mit Kunststoff ihr Geld verdienen, gar nicht erst leugnen.
Die Kunststoffindustrie habe es in ihrem Höhenflug über Jahrzehnte verabsäumt, die Vorteile ihrer Erzeugnisse zu kommunizieren, sagt etwa Rainer Widmar vom Verpackungsunternehmen Alpla. Nun werde sie von diversen Kampagnen der NGOs mehr oder weniger überrannt. Zu unrecht, wie der Verpackungsmanager findet.
Denn die Ökobilanz von Kunststoff sei oft besser als gedacht: „Denn Glas und Metall wiegen oft das Zehnfache, was sich schlecht auf den CO2-Fußabdruck auswirkt.“ Etwa beim Transport der Flaschen bzw. der Retouren. Dazu komme der Energieverbrauch bei der Herstellung der Gebinde: „Kunststoff wird bei 260 Grad Celsius verarbeitet, während Glas erst bei 1.500 Grad schmilzt“, nennt er ein Beispiel.
Kurzum seien Verpackungsfragen komplex, man könne nicht pauschal den Daumen nach oben oder unten halten.
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