Trotz Sorge um Inflation bleiben Anleger Sparbuch treu

Trotz Sorge um Inflation bleiben Anleger Sparbuch treu
Die Zahl der traditionellen Sparer steigt laut einer Umfrage wieder. Vielen mangelt es an Wissen über Wertpapiere.

Es klingt paradox: Sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern machen sich Sorgen, dass ihr Erspartes durch die Inflation weniger wird. Doch zugleich sind sie beim Anlegen nach wie vor sehr konservativ. Drei Viertel setzen auf klassisches Sparen. Das zeigt eine Umfrage der Boston Consulting Group (BCG) im Auftrag des Bankenverbands. Vor einem Jahr waren es erst 60 Prozent (siehe Grafik).

Trotz Sorge um Inflation bleiben Anleger Sparbuch treu

Dies dürfte mit den gestiegenen Zinsen zusammenhängen. Zwar ist bei diversen Sparprodukten in der Tat wieder mehr zu holen. Allerdings kann damit die noch immer relativ hohe Inflation noch immer nicht übertroffen werden. Wertverlust durch Inflation ist 35 Prozent der 1.044 Befragten nicht bewusst.

„Jene Anlageformen, die Verlust verhindern bzw. sogar einen Vermögensaufbau ermöglichen, sind wenig bekannt“, sagt BCG-Managing Director Lukas Haider. Nur ein knappes Drittel kenne den Unterschied zwischen Aktien und Aktienfonds, acht Prozent wüssten, was ETFs sind.

„Nur 17 Prozent kennen sich mit Wertpapieren aus“, sagt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes. Bei Sparprodukten sind es mit 53 Prozent deutlich mehr. Entsprechend gering fallen Investments in Wertpapiere aus. Wobei Österreicher mit höherem Bildungsgrad laut Umfrage 1,5-mal öfter in Wertpapiere investieren, Männer nutzen fast doppelt so häufig als Frauen Wertpapiere. „Investitionen in Wertpapiere sind nicht Roulette, die Börse ist kein Casino. Wir müssen das Image von Veranlagungen in Wertpapiere zurechtrücken“, sagt Resch.

Zukunftspläne

Denn in ihren Zukunftsplänen zeigen sich die Befragten auch nicht affiner zu diesen Produkten, im Gegenteil: Für 2024 geben 34(!) Prozent an, noch stärker traditionell sparen zu wollen. 14 Prozent möchten ihr Geld unverzinst zu Hause sparen. Weniger als 10 Prozent wollen Fonds, Aktien und Zertifikate heuer neu nutzen. „Mehr Beratung und Wissensaufbau könnte der Schlüssel zu mehr Rendite sein“, so Haider. Vier von zehn Befragten wünschen sich Unterstützung in Finanzangelegenheiten, vor allem seitens ihrer Bank.

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