Gehälter der BIG-Vorstände: Es darf ein bissl mehr sein

BIG-Vorstände Hans-Peter Weiss (links) und Wolfgang Gleissner
Warum eine Gagenerhöhung für die Chefs der staatlichen Bundesimmobiliengesellschaft eine ziemlich komplizierte Angelegenheit wurde

Die zur Staatsholding ÖBAG gehörende BIG ist einer der größten Immobilienkonzerne des Landes. Die Vorstände Hans-Peter Weiss, 50, und Wolfgang Gleissner, 62, machen ihren Job offenbar gut. Im Krisenjahr 2020 knapp 760 Millionen Euro Gewinn, ein Return on equity von 9,7 Prozent. Mit 230 Millionen Euro lieferte die BIG die höchste Dividende an die Staatsholding ab, mehr noch als die OMV (190,7 Millionen).

Die Immobilienwirtschaft boomt seit Jahren und zahlt hohe Gagen. Klar, dass auch die BIG-Chefs Lust auf mehr bekamen, als heuer die Verlängerung ihrer Verträge anstand. 340.000 Euro für CEO Weiss und 318.000 für Gleissner (Fixgehälter plus Boni) sind Top-Gehälter, allerdings nicht in der Immo-Branche.

So zahlte der Immobilien-Entwickler UBM seinem CEO Thomas Winkler im Vorjahr mehr als 1,2 Millionen. Andreas Quint, Vorstandsvorsitzender der CA-Immo, freute sich über 1,15 Millionen. Bei S-Immo und Immofinanz kommen die Vorstände knapp an die Millionengrenze, die CEOs sind darüber.

Die BIG, bestehend aus 168 Gesellschaften, ist mit ihren mehr als 2000 Liegenschaften allerdings nur schwer vergleichbar. Da ist einerseits das sichere Geschäft mit der Republik – 410 Schulen, 206 Universitätsgebäude und 822 Spezialimmobilien (großteils Gefängnisse und Gerichte). Der Staat zahlt dafür Miete.

Die Tochter ARE dagegen ist mit privaten Partnern im Wohn-, Gewerbe- und Bürogeschäft unterwegs (566 Liegenschaften), bis hin zu innerstädtischen Luxusdomizilen. Gemeinsam mit UBM entwickelt die ARE ihr erstes Auslandsprojekt in München, Investitionsvolumen rund 400 Millionen Euro.

Für viel Wirbel sorgten Überlegungen unter der türkis-blauen Regierung über eine Privatisierung der ARE, die aber nicht weiter verfolgt wurde. Der BIG-Konzern ist einer der größten Auftraggeber für die heimische Bauwirtschaft, 1,08 Milliarden Euro wurden 2020 investiert.

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