Eine Privatisierung des Immobilien-Juwels ARE, die mit dem Finanzministerium 2018 durchgespielt worden war und von den Grünen massiv kritisiert wurde (der KURIER berichtete), sei kein Thema, beteuert Weiss. Der damalige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) habe bei der Gründung der ARE 2012 vorgegeben, das Unternehmen müsse Dividenden und eine nachhaltige Wertsteigerung erzielen sowie börsefit werden. Fit für den Kapitalmarkt sei die ARE, die zehn Unternehmensanleihen draußen hat, bei den Berichtspflichten und ihrer Marktpositionierung.
Weiss will auch den Vorwurf nicht stehen lassen, die ARE sei hauptsächlich im Luxus-Segment unterwegs, anstatt leistbare Wohnungen anzubieten. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen liege bei 4500 Euro, rechnet man das Projekt in der Wiener Innenstadt dazu, seien es 5800 Euro. Die durchschnittliche Nettomiete beträgt 9,80 Euro mit einer Bandbreite von 6,50 bis 16 Euro.
Private Partner würde man aus Gründen der Risikodiversifizierung an Bord nehmen oder weil diese Know-how und Projekte einbringen könnten. Gemeinsam mit UBM entwickelt die ARE ihr erstes Auslandsprojekt in München, dort werden 400 Millionen Euro investiert. Derzeit sondiere man auch den Wohnungsmarkt in Deutschland.
Der BIG-Konzern sei bis dato gut durch die Corona-Krise gekommen, „mit nur einem ganz kleinen Kratzer“, betont Weiss. Lediglich beim Bau des Biologiezentrums der Uni Wien gab es „eine minimale Überschreitung der Baukosten und eine leichte, aber ausgleichbare Verzögerung“. Andere Projekte dagegen beschleunigen sich, weil manche Baufirmen derzeit mehr freie Kapazitäten haben. Kurzarbeit und Staatshilfe musste die BIG bisher nicht in Anspruch nehmen.
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