Lieferstopp aus Russland: Wo die OMV jetzt ihr Gas herbekommen will

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Die OMV erschließt neue Gasvorkommen in Österreich und im Schwarzen Meer, aber Russland bleibt dennoch die billigste Bezugsquelle.

Nach dem Gas-Lieferstopp der russischen Gazprom muss die OMV sehen, woher sie an das Erdgas kommt, auf das ihre Kundschaft wartet. Der durch ein Schiedsgerichturteil vergraulte Partner liefert seit Samstag nicht mehr direkt an die OMV, über den Umweg der Börse kommt der teilstaatliche Konzern aus Österreich aber dennoch an Gazprom-Gas. Unterdessen gibt es Bemühungen, eine 2023 in Niederösterreich entdeckte Gaslagerstätte sowie ein riesiges Reservoir unter dem Schwarzen Meer zu erschließen.

Weniger russisches Gas in Baumgarten

Vergangenen Donnerstag wurde der OMV im Streit mit Gazprom von einem Schiedsgericht ein Schadenersatz von 230 Millionen Euro zugesprochen. Die Summe sollte mit ausständigen Rechnungen an Gazprom gegenverrechnet werden. In Erwartung einer Reaktion seitens des russischen Unternehmens hat der Börsenhandel mit Gas deutlich zugelegt, der Preis ist gestiegen. Am Freitag verkündete die Gazprom ein sofortiges Lieferende. Die Liefermengen am Gas-Knotenpunkt Baumgarten in Niederösterreich gingen daraufhin am Samstag um 10 bis 20 Prozent zurück. Vor dem Lieferstopp waren es vergangene Woche rund 290 Gigawattstunden pro Tag, am Samstag und Sonntag waren es nur noch knapp über 240 GWh pro Tag.

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