Garnhersteller Borckenstein schlittert in die Pleite

Garnerzeuger schlitterte in die Insolvenz
Am Mittwoch wird Insolvenz eingebracht. Knapp 300 Jobs wackeln.

Wie der KURIER bereits in der Vorwoche berichtete, wird der steirische Garnhersteller Borckenstein am Mittwoch beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz einen Insolvenzantrag einbringen. Ziel ist eine Sanierung mit 20-Prozent-Quote und eine Fortführung der Firma mit 287 Dienstnehmern.

Die Geschäftsführung plant die Fortführung am Standort im oststeirischen Neudau, da "ausreichend Bestellungen" vorhanden seien. Die Passiva belaufen sich laut Buchwert auf 30 Millionen Euro. Wie hoch die tatsächliche Überschuldung ist, war vorerst offen.

Laut Gewerkschaft soll das Unternehmen seinen Mitarbeitern das Weihnachtsgeld schulden. Dem Vernehmen nach wird die Schieflage von Borckenstein auf den enormen Preisdruck auf dem Textil-Weltmarkt zurückgeführt.

Die Firmengeschichte

Der Hersteller von Garnen, der laut eigener Firmenhomepage rund 55,4 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, gehört erst seit dem vergangenen Juni zur Gänze der italienischen Fil Man Made Group s.r.l. (FMMG) mit Sitz im Signoressa di Trevignano in der Provinz Venetien. Im März 2013 ist die Fil Man Made Group als Mehrheitseigentümer eingestiegen. Zuvor gehörte der Betrieb der österreichischen EOSS Industries Holding GmbH der steirischen Unternehmersfamilie Blaschitz. EOSS schied im Juni 2015 endgültig als Gesellschafter von Borckenstein aus. Der Garnhersteller ist einer der größeren Betriebe im strukturschwachen steirisch-burgenländischen Grenzgebiet.

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