Siemens-Boss: Keine Toleranz für Impfgegner, Neuwahlen wären "Katastrophe"

Wolfgang Hesoun
Siemens-Chef Wolfgang Hesoun ist einer jener Manager, die sich auch bei heiklen Themen kein Blatt vor den Mund nehmen.

KURIER: Der vierte Lockdown ist vorbei, die Omikron-Welle steht vor der Tür. Was macht das mit einem Top-Manager?

Wolfgang Hesoun: Es macht mich auch sehr wütend, vor allem wenn ich auf die Demonstrationen aber auch auf die geringe Impfquote schaue. Da ist eine seltsame Mischung aus jenen, die breite wissenschaftliche Erkenntnisse nicht wahrhaben wollen, und jenen die nur ihre politischen oder sonstige individuellen Ziele verfolgen. Aber bei diesen Staatsverweigerern und Verschwörungstheoretikern hört meine Toleranz auf. Es gibt nun mal die Evidenz, dass viel, viel mehr Ungeimpfte auf die Intensivstationen und in die Spitäler kommen. Und das erzeugt großen Schaden - wirtschaftlichen, kinderpsychologischen, von einer Triage ganz zu schweigen. Ich gebe dem Philosophen Richard David Precht recht, wenn er meint, dass es ihnen nicht mehr um die Wahrheit geht, sondern nur noch darum Recht zu haben. Sie sind dann nicht mehr für Argumente zugänglich.

Aber soll nicht jeder die Freiheit haben, selbst zu bestimmen, was er tut?

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheiten des Anderen eingeschränkt werden.

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