Führungswechsel: Peter Bosek wird neuer CEO der Erste Group
Er brauche diesen neuen, inhaltlichen Schub. Deshalb hat Peter Bosek nach 25 Jahren im Dezember 2020 die Erste Group verlassen. Zuletzt war er Retail-Vorstand, bis zu dem Entschluss, auszuziehen. Die Luminor Bank in Tallinn ist seither seine unternehmerische Heimat. Sein Ziel: Daraus eine „vernünftige Bank“ zu formen.
Eine vernünftige Bank – so eine holt Peter Bosek nun aus dem hohen Norden wieder zurück in die Heimat. Er wird mit 1. Juli 2024 Vorstandsvorsitzender der Erste Group – und folgt damit Willibald Cernko, der bis dahin die Geschäfte als CEO weiterführen wird. Wie aus internen Kreisen zu hören ist, war es ein hartes internationales Hearing und ein enger Kampf unter vier Kandidaten (darunter zwei Österreicher, darunter auch eine Frau), ausgesucht vom Headhunter Egon Zehnder. Letztlich ging Peter Bosek als CEO hervor.
➤ Ex-Erste-Vorstand Peter Bosek: Auf der Suche nach dem inhaltlichen Schub
War der Erste Bank immer verbunden
Erste-Group-Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Rödler würdigte Bosek noch am gleichen Abend in einer Aussendung als „einen der erfahrensten und renommiertesten Banker Europas“. Er habe den Aufsichtsrat letztlich mit seinen umfassenden Plänen zur Weiterentwicklung der Gruppe und den Zukunftsperspektiven überzeugen können. „Als erfahrener Retail-Banker wird er in seiner Funktion als Gruppen-CEO alle Kundenthemen stark in den Mittelpunkt stellen und an der Digitalisierung und Innovationsführerschaft der Gruppe arbeiten“, so Rödler.
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Dass Peter Bosek mit frischem Elan in die Erste Bank zurückkehren wird, das hat er im letzten großen KURIER-Interview schon zumindest anklingen lassen. „Dass ich immer der Erste Bank verbunden bin, ist eh klar und auch keine Überraschung. Es gibt da Menschen, die das zur richtigen Zeit entscheiden werden. Schauen wir mal“, sagte er im November 2022.
Peter Bosek (55) ist aktuell CEO der im Baltikum tätigen Luminor Bank. Davor war er CEO der Erste Bank Oesterreich und Chief Retail Officer der Erste Group, nachdem er über 25 Jahre lang diverse Management-funktionen innerhalb der Erste-Gruppe innehatte. Der gebürtige Wiener ist promovierter Jurist und Vater zweier Söhne.
Die Nähe zur Ersten – die ist ihm auch während seiner Zeit im Ausland niemals abhandengekommen. Man pflegte einen regen Austausch, traf sich immer wieder informell, Bosek war oft in Wien. Andreas Treichl, Aufsichtsratchef der Erste Stiftung, ist auch im Aufsichtsrat der Luminor Bank. Bosek dazu: „Das freut mich sehr. Für mich ist es genial, weil ich habe extrem gerne mit ihm gearbeitet. Es ist angenehm, weil er schaut mich an und hört mich denken – und umgekehrt. Für mich ist das ein Segen.“
Cernko beratend zur Seite
Innerhalb der Erste Bank wird der Wiedereinstieg von Peter Bosek freudig begrüßt. Man hole sich damit einen Kenner des Instituts und einen der erfolgreichsten Retailer Europas, heißt es. Willibald Cernko, dessen Vertrag eigentlich bis Ende 2024 läuft, wird in der Übergangszeit im zweiten Halbjahr beratend zur Seite stehen. Für die Erste eine Idealbesetzung: Cernko und Bosek kennen einander und die Erste bestens.
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