Der DRSF teilte dazu vor Kurzem mit, dass von den bisher gestellten 135.000 Anträgen bereits mehr als 120.000 bearbeitet worden seien. Das bestätigt Gregor Kadanka, Reisebüro-Obmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). „Grundsätzlich ist zu sagen, dass der überwiegende Teil der Kunden, die ursprünglich mit FTI gebucht haben, bereits im Sommer, über ihr Reisebüro, die Anzahlungen zurückbekommen beziehungsweise für neue Buchungen verwendet haben.“
Das betreffe mehr als 90 Prozent der Kunden, die damit nicht auf den DRSF warten mussten. Denn da vom Kunden in Österreich in der Regel an das Reisebüro und nicht direkt an den Reiseveranstalter bezahlt wird (wie in Deutschland), sei hierzulande der Großteil der Gelder nicht bei FTI, sondern bei den Reisebüros, die daher die Gelder rasch refundieren konnten.
„Nur jene Gelder, die von FTI bereits bei den Reisebüros eingezogen wurden, sind jetzt Fälle für den DRSF“, sagt Kadanka. Für diese Fälle habe der DRSF recht lange gebraucht, um einen IT-unterstützten Prozess aufzusetzen, sodass dieser für Österreich erst seit Kurzem zur Verfügung stehe. Zudem sei dieser Prozess recht aufwendig, da der DRSF hier sehr vorsichtig agiere und zahlreiche Informationen und Unterlagen verlange. Auch dies verzögere den Ablauf. Zudem gebe es den einen oder anderen Fall, der komplizierter gelagert sei und daher länger für die Klärung brauche, sagt Kadanka. „Aufgrund der eindeutigen Rechtslage ist aber klar, dass am Ende jeder Kunde entschädigt werden wird.“
Anwalt eingeschaltet
Das bestätigen auch heimische Reisebüros. „Der Großteil unserer Kunden hat die geleisteten Anzahlungen sehr rasch zurückbekommen und in den meisten Fällen direkt für neue Buchungen verwendet“, heißt es seitens TUI Österreich. Es gebe jedoch auch ein paar komplizierte Einzelfälle, in denen die Klärung leider länger dauere.
Ruefa ging einen etwas anderen Weg. „Wir haben alle unsere Kunden entschädigt“, sagt Geschäftsführer Michele Fanton. Mittels Abtretungserklärungen versuche Ruefa nun, die Gelder beim DRSF zurückzuholen. „Dazu wurde auch ein Anwalt in Deutschland engagiert, der die Anträge schriftlich eingereicht hat.“
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