Brisante Millionenpleite des drittgrößten Reiseveranstalters Europas FTI

FTI Berlin, Kreuzfahrt,
Die FTI Touristik GmbH stellt heute den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Unmittelbar betroffen ist zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik.

Die FTI Touristik GmbH, Obergesellschaft der FTI GROUP des drittgrößten Reiseveranstalters in Europa, stellt heute, Montag, den 3. Juni 2024, beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. 

Auf fti-group.com/de/insolvenz wurde eine Support-Website für Reisende sowie unter +49 (0) 89 / 710 45 14 98 eine kostenfreie Support-Hotline eingerichtet.

„In der Folge werden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt. Die Windrose Finest Travel GmbH mit der Luxusmarke WINDROSE wird ihre Geschäfte weiterführen. Nicht zur FTI GROUP gehören die eigenständigen Firmen Euvia GmbH und deren Reise-Shoppingkanal sonnenklar.TV sowie das Franchise-System der Touristik Vertriebsgesellschaft mbH (TVG) mit ihren Marken sonnenklar.TV Reisebüros, 5vorFlug Reisebüros sowie Flugbörse“, heißt es in einer Aussendung.

"Nach einem langwierigen und komplexen Investorenprozess konnte im April 2024 der Einstieg eines Investoren-Konsortiums verkündet werden. Seitdem sind jedoch die Buchungszahlen trotz der positiven Nachrichten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Hinzu kam, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben. In der Folge kam es zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf, welcher bis zum Closing des Investorenprozesses nicht mehr überbrückt werden konnte.“ Die Stellung der Insolvenzanträge sei deshalb aus rechtlichen Gründen erforderlich geworden", heißt es weiter.

Übernahme für einen Euro

Die FTI Touristik GmbH hat laut Creditreform im Geschäftsjahr 2,55 Milliarden Euro umgesetzt, der gesamte FTI-Konzern setzte 3,76 Milliarden Euro um. Laut einer Pressemeldung vom Apirl 2024 "übernimmt der US-Finanzinvestor Certares als neuen Investor die FTI Group. Das Konsortium erwirbt den Angaben zufolge die Anteile aller Anteilseigner für einen Euro. FTI soll der Vereinbarung zufolge 125 Millionen Euro frisches Kapital für die nächste Wachstumsphase und die Finanzierung der digitalen Transformation bekommen. Die Wettbewerbshüter müssen dem Deal noch zustimmen." Seit 2014 ist die Sostnt Luxemburg SARL des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris an FTI beteiligt.

Die Hotline

Die Unterstützung der Reisenden, die von den Folgen der Insolvenz betroffen sind, habe für die FTI GROUP jetzt oberste Priorität. So wurde bereits auf www.fti-group.com/de/insolvenz eine Support-Website sowie unter +49 (0) 89 / 710 45 14 98 eine kostenfreie Support-Hotline eingerichtet. Hier sind alle relevanten Informationen abrufbar und Ansprechpartner für individuelle Fragen verfügbar. Neben dem vollen Fokus auf Kundensupport, wird die FTI GROUP ihre Gäste zudem, gemeinsam mit dem Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF), regelmäßig informiert halten.

Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können. „Noch nicht begonnene Reisen werden voraussichtlich ab Dienstag, den 4. Juni 2024, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können. In Zusammenarbeit mit dem noch zu bestellenden (vorläufigen) Insolvenzverwalter wird in den kommenden Tagen an einem Konzept zur fortlaufenden Information der betroffenen Reisenden und operativen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen gearbeitet.“, heißt es weiter.

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