Frank Stronach tritt an, Österreich zu retten

Der Austro-Kanadier fühlt sich "wie ein junger Bua" und will "mit der Erfahrung eines reifen Mannes" eine Revolution anzetteln.

Frei nach dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt sollte ein bald 80-Jähriger, der Visionen hat, wohl besser einen Arzt konsultieren. Nicht so Frank Stronach, der sich vielmehr "wie ein junger Bua" fühlt – "mit der Erfahrung eines reifen Mannes". Und eine Revolution anzetteln will.

Denn mit besagter Erfahrung – und vor allem mit seinem Geld – tritt der Austro-Kanadier an, seine alte Heimat zu retten. Er mache sich "große Sorgen um Österreich", wie er bei einem Vortrag in der WU-Wien sagte. Der Gründer des Automobilzulieferers Magna sparte nicht mit markigen Sprüchen: Von "dummen Politikern", die nur am Machterhalt interessiert seien, war da die Rede. Auch die Banken bekamen ihr Fett ab. Sie hätten viel zu großen Einfluss auf die Politik und seien zu wenig an der Unterstützung der Realwirtschaft interessiert. Zudem sei die Gesellschaft, und vor allem die Jugend, "verweichlicht".

Um griechische Verhältnisse in Österreich zu verhindern, will Stronach eine "geistige Revolution" entfachen. Aus diesem Grund hat der Selfmade-Milliardär das "Frank Stronach Institut für sozialökonomische Gerechtigkeit" ins Leben gerufen, die Homepage ging am Mittwoch online.

Neue Partei

Ausfluss dieser Plattform könnte eine neue Partei sein, bestätigte Stronach. Denn die derzeitigen Politiker seien unfähig, das Ruder herumzureißen. Eine Wirtschaftspartei werde es nicht sein. Freilich müsse aber die heimische Wirtschaft belebt werden. Denn ohne florierende Wirtschaft kein Wohlstand. Stronach selbst wolle nicht Bundespräsident werden. "Ich hoffe, andere treten nach vorne."

Konkret bekrittelte Stronach den hohen Schuldenberg der Republik; eine Null-Schulden-Politik müsse in der Verfassung festgeschrieben werden. Das Land sei zudem überbürokratisiert und habe ein undurchsichtiges Steuersystem. Die Stronach-Lösung: eine Flat Tax für alle.

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