Forschung & Entwicklung: Volkswagen weltweit Nr. 1

Mit Voest, ams, Andritz und Zumtobel schaffen es auch österreichische Konzerne in die Top-1000.

Trotz Abgaskrise hält VW bei seinen Milliarden-F&E-Ausgaben ein hohes Niveau - kein anderer Konzern gibt weltweit dafür soviel aus, sagt eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung des Beraters PwC. Aktuell sind 13,2 Mrd. Dollar (12,1 Mrd. Euro) im Jahr geplant. Vier Österreicher sind unter den Top-1000: Die voestalpine auf Platz 689, die ams AG (804.), Andritz (948.) und Zumtobel (955.).

Pharmariesen geben verhältnismäßig am meisten aus

Im Verhältnis zum Umsatz ist beim Volkswagen-Konzern die F&E-Quote mit 5,6 Prozent allenfalls ein Branchen-Spitzenwert. Pharmakonzerne wie Roche (19,9 Prozent F&E-Quote) und Pfizer (15,7 Prozent) geben, gemessen an ihrem Umsatz, viel mehr Geld für Forschung aus. Auch der Google-Konzern Alphabet (16,4 Prozent) oder der US-Chip-Riese Intel (21,9 Prozent) rangieren in absoluten Zahlen zwar hinter VW, haben aber eine deutlich höhere Quote. Zudem geben die F&E-Ausgaben nur bedingt Auskunft über den tatsächlichen Erfolg dieser Investitionen.

Forschung & Entwicklung: Volkswagen weltweit Nr. 1
Rangliste - Forschungsstärkste Unternehmen nach Höhe der F&E-Ausgaben, Top-5 und Rang österreichischer Firmen - Säulengrafik GRAFIK 1181-16, 88 x 55 mm
Bei den weltweiten Top-20, die es heuer laut Studie zusammen auf 179,4 Mrd. Dollar F&E-Ausgaben bringen sollen, beträgt die Forschungsquote damit im Schnitt 8,7 Prozent - für die Top-1000 zusammen wird die globale F&E-Intensität mit 4,2 Prozent so hoch geschätzt wie zuletzt im Jahr 2005.

Österreich

Bei den vier Österreichern in der Top-Liga mit 2016 gemeinsam 0,47 Mrd. Dollar sind es 2,1 Prozent. Dabei sticht der in der Schweiz börsennotierte steirische Mikroelektronik- und Halbleiterhersteller ams AG mit 17,3 Prozent F&E-Quote (bei voraussichtlich 0,12 Mrd. Euro Forschungsaufwendungen) hervor. Für Zumtobel wurde eine Quote von 6,5 Prozent ermittelt, für die voest 1,2 Prozent, für Andritz 1,4 Prozent.

Deutschland verteidigte laut der Studie seinen Spitzenplatz in Europa vor Frankreich und Großbritannien. In Relation zu den Umsätzen lägen die deutschen Firmen sogar leicht über dem Durchschnitt. Trotz der VW-Dominanz an der Spitze seien in Summe die USA das Maß der Dinge: 13 der weltweit 20 forschungsintensivsten Unternehmen haben demnach ihren Sitz in den USA. Aus Asien schafft es mit Samsung auf Rang zwei überhaupt nur ein Unternehmen in diese Spitzengruppe. Nach VW und Samsung folgen auf den Plätzen 3 bis 8 Amazon, Alphabet/Google, Intel, Microsoft, danach Roche und Novartis.

Ein Drittel der Firmen aus den USA

Auf der Gesamtliste der 1.000 forschungsintensivsten Firmen stellen die USA mit 381 Unternehmen gut ein Drittel. Parallel fiel die Zahl der europäischen Konzerne um 9 Prozent von 244 auf 223. Und: Dieser Trend könnte anhalten. Von 2015 noch 46 deutschen Unternehmen schaffen es 2016 nur noch 42 unter die weltweiten Top-1000. Im nationalen Vergleich gibt es in der deutschen Top-10 fast keine Bewegung. Auf Volkswagen und Daimler (6,6 Mrd. Dollar) folgt auf Rang drei Siemens (5,2 Mrd. Dollar). Bayer (4,8 Mrd. Dollar) und BMW (4,7 Mrd. Dollar) belegen die Plätze vier und fünf.

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