Foodora will künftig auch Elektronik und Tierfutter ausliefern

Foodora will künftig auch Elektronik und Tierfutter ausliefern
Der neue Foodora-Geschäftsführer plant, das Sortiment zu erweitern und verstärkt ländliche Regionen als Liefergebiete zu erschließen.

Der Essenszusteller Foodora möchte sein Portfolio erweitern. Ab 2025 will das Unternehmen neben Speisen, Lebensmitteln und Drogerieprodukten auch Technikartikel und Tiernahrung zustellen.

Man sei bereits mit einem „bekannten österreichischen Technikanbieter“ im Gespräch, so der neue Geschäftsführer von Foodora Österreich, Alexander Gaied. Geliefert solle künftig alles werden, was „eine Person alleine tragen und in einem PKW transportieren kann“, so Gaied. Waschmaschinen, Fernsehgeräte und Co. sollen also auch in Zukunft nicht über Foodora bestellt werden können. 

An Öffnungszeiten gebunden

Weiterhin gebunden sei Foodora als Unternehmen an die Öffnungszeiten der Geschäfte, aus denen Waren und Lebensmittel zugestellt werden. Wann genau und in welcher Größenordnung Foodora sein Sortiment erweitern wird, stehe noch nicht fest. Und auch eine Änderung des Firmennamens sei nach jetzigem Stand nicht geplant. Essenslieferungen blieben auch weiterhin das „Steckenpferd des Unternehmens“, so Gaied.

Foodora will künftig auch Elektronik und Tierfutter ausliefern

Der neue Foodora-Geschäftsführer Alexander Gaied war zuvor seit 2021 für das operative Geschäft von Foodora Östereich zuständig. Er folgt auf Herbert Haas, der diese Position zwei Jahre innehatte.

Und dieses sei mittlerweile „mitten in der Gesellschaft angekommen“. So bestellen 44,2 Prozent der Österreicher aktuell mindestens einmal im Monat Speisen über einen Lieferservice, wie eine Befragung des Unternehmens ergab. Am höchsten ist der Anteil mit fast 60 Prozent in Wien. Auf der anderen Seite gaben mehr als 40 Prozent an, seltener als quartalsweise oder überhaupt nie Essen zu bestellen. Besonders wenig bestellen die Burgenländer und die Vorarlberger. 

Zu Gaieds Strategie als neuer Geschäftsführer gehöre auch die „Erschließung ländlicher Regionen“, wie er sagt. Foodora werde sich künftig nicht mehr nur auf die österreichischen Landeshauptstädte, sondern verstärkt auch auf die anderen der 40 Städte konzentrieren, in denen das Unternehmen mit eigener Infrastruktur tätig ist. „Es geht uns darum unseren vorhandenen Fußabdruck zu stärken und weniger darum, immer mehr neue Gebiete zu beliefern“, sagt Gaied dazu.

Motorroller sorgen für Ärger

Viele der insgesamt 3.000 Foodora-Fahrer sind, vor allem in Wien, mit ihren pinken Rucksäcken auf elektrisch betriebenen Motorrollern unterwegs. Die Fahrzeuge sind aufgrund der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von weniger als 25 Stundenkilometern als Elektrofahrräder zugelassen und dürfen demnach auf Straßen und Radwegen gefahren werden. 

Immer wieder sind Fahrer aber auch auf Gehwegen unterwegs, was für Aufregung und gefährliche Situationen sorgt. Gaied versteht den Ärger der anderen Verkehrsteilnehmer. Man sei mit der Stadt Wien und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit im Austausch, um eine Lösung zu finden, sagt er.

Seinen Fahrern die Roller verbieten, könne er nicht. Etwa 95 Prozent von ihnen sind freie Dienstnehmer. Sie würden die Fahrzeuge privat leasen und von Foodora für die Nutzung des eigenen Transportmittel finanziell kompensiert werden, erklärt Gaied.

Keine Einigung bei KV-Verhandlung

Zuletzt machten die Essenslieferanten immer wieder mit Streiks aufgrund der nicht abgeschlossenen Kollektivvertragsverhandlungen Schlagzeilen. 

Seit August zahlt Foodora seinen Fahrern auch ohne Einigung mit der Gewerkschaft um 5,8 Prozent mehr. Konkurrent Lieferando hat erst kürzlich eine Erhöhung um 7,8 Prozent ab September angekündigt.

Die Arbeitnehmervertretung bleibt weiterhin bei ihrer Forderung von 8,7 Prozent Gehaltsplus. Gaied sagt hierzu, dass er sich einen Kompromiss wünsche, was für ihn einen „Abschluss auf mehrere Jahre“ bedeute. 

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