Förderkürzung der OPEC-Länder wackelt wieder

Förderkürzung der OPEC-Länder wackelt wieder
Der Iran will nun erneut seine Produktion hochfahren, Saudi-Arabien will keine Ausnahmen machen

Ende September war die Welt für die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) endlich wieder schön: Nach Jahren der Meinungsverschiedenheiten konnte man sich auf eine Drosselung der Ölförderung einigen. Details dazu sollten Ende November festgezurrt werden. Doch nun könnte die mühsam zustande gebrachte Einigung wieder in weite Ferne rücken. Schuld daran ist der Iran.

Bei einem Treffen der Mitgliedsstaaten auf Expertenebene in Wien am Wochenende sollten in Vorbereitung auf das Treffen der Ölminister Ende November die Details ausgearbeitet werden. Die Vertreter aus dem Iran jedoch bestanden darauf, dass sie vor einer OPEC-Einigung ihre Förderung wieder auf das Niveau anheben, das vor den Sanktionen erreicht war. Auch Länder wie der Irak, Libyen und Nigeria, die von gewaltsamen Konflikten und Sanktionen betroffen sind, pochten auf Ausnahmen. Saudi-Arabien wollte dagegen dem Iran keine Zugeständnisse machen.

Mit im Boot

Umso schwieriger ist es somit, Nicht-OPEC-Mitglieder mit ins Boot zu holen. Ebenfalls in Wien anwesende Vertreter von Staaten wie Brasilien, Aserbaidschan, Kasachstan, Mexiko, der Oman und Russland wollten daher keine konkreten Zusagen zu einer Fördergrenze geben.

Russland rechnet sogar mit einer Steigerung seiner Ölförderung, wie aus dem Haushaltsentwurf für 2017 und 2018 hervorgeht. OPEC-Insider berichten jedoch, dass Vertreter Moskaus bei den Verhandlungen ihre Bereitschaft betont hätten, die Förderung einzufrieren, wenn die OPEC sich ebenfalls auf eine Kappung einigt.

Nun soll am 25. November weiterverhandelt werden. Der Ölpreis dürfte angesichts dieser Debatten wieder fallen, nachdem er seit Ende September deutlich an Fahrt zugelegt hat.

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