Flugzeugausrüster FACC: "Drittes Quartal besser als erwartet"

Flugzeugausrüster FACC: "Drittes Quartal besser als erwartet"
Die Bauraten der wichtigsten FACC-Plattform (A320-Familie) würden sich wie von Airbus angekündigt sehr erfreulich entwickeln.

Beim oberösterreichischen Flugzeugausrüster FACC, der ebenfalls unter der Coronakrise zu leiden hat, ist das dritte Quartal nach eigenen Angaben besser als erwartet verlaufen. Die Bauraten der wichtigsten FACC-Plattform (A320-Familie) würden sich wie von Airbus angekündigt sehr erfreulich entwickeln. Die Marktentwicklung - die Öffnung von US-Flügen ab 8. November für geimpfte EU-Bürger - sei "ein wichtiger Impuls", erklärte das Unternehmen am Mittwoch.

Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 118,1 Mio. Euro über dem Vorjahreszeitraum (101,5 Mio. Euro), das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag dabei mit 7,6 Mio. Euro im positiven Bereich nach -10,8 Mio. Euro vor Jahresfrist. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte im Vergleich mit 0,1 Mio. Euro ins Plus (nach -18,6 Mio. Euro). Es sei besonders erfreulich, dass in Q3 trotz der saisonbedingt schwächeren Sommermonate das dritte positive Quartals-EBIT in Folge erzielt wurde, erklärte FACC in einer Aussendung. Unterm Strich blieb das Ergebnis nach Steuern jedoch mit -2,0 (-20,7) Mio. Euro leicht im Minus.

In den neun Monaten zusammen lagen die Umsatzerlöse mit 358,3 (398,5) Mio. Euro unter Vorjahr. Das EBITDA verbesserte sich markant auf 28,2 (3,3) Mio. Euro, das EBIT von -53,0 Mio. auf 2,9 Mio. Euro und das Nettoergebnis von -60,3 Mio. auf 1,1 Mio. Euro.

Die von FACC implementierten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungen würden Wirkung zeigen und die wichtige Basis für eine nachhaltige Performance-Verbesserung bei künftig wieder stärker steigenden Umsätzen legen. Die Erholung der einzelnen Segmente schreite voran und entspreche den Planungen und Erwartungen des Vorstands.

Wegen der Niederlage in einer rechtlichen Auseinandersetzung mit einem Lieferanten hat FACC erst am Dienstag seine Ergebnisprognose für das EBIT deutlich gesenkt. Durch eine außerordentliche rechtliche Belastung rechne man heuer mit einem negativen EBIT von 25 bis 30 Mio. Euro, hieß es. Im August hatte man das EBIT für heuer noch leicht positiv erwartet.

Das operative Ergebnis der FACC verlaufe auch weiterhin ohne Abweichungen zum Plan, betonte das Unternehmen am Mittwoch. Insofern würden die Erwartungen für den Konzernjahresumsatz fürs Gesamtjahr unverändert bei rund 500 Mio. Euro bleiben. Das operative EBIT selbst werde dagegen weiter leicht positiv im einstelligen Mio.-Bereich erwartet.

Hintergrund der Senkung der Guidance ist laut dem oberösterreichischen Unternehmen, dass in den auf das Jahr 2011 zurückgehenden Auseinandersetzungen mit einem Lieferanten nun Entscheidungen gegen FACC getroffen worden seien, "die entgegen gutachterlicher Einschätzung der FACC-Anwälte in dieser Form nicht erwartet werden konnten".

In Folge der erwarteten negativen Einmaleffekte von rund 30 Mio. Euro und um die vorhandenen Kreditlinien bestmöglich abzusichern, verhandle FACC derzeit mit den Kernbanken über eine neuerliche Anpassung des Financial Covenants (Net Financial Debt/EBITDA) in der bestehenden Konsortialfinanzierung, heißt es.

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