Finanzminister Brunner: „Erleben gerade einen Dual-Schock“

Austrian Finance Minister Brunner attends a news conference in Vienna
Experten sehen eine längere Phase höherer Inflationsraten

Mittlerweile sind sich alle einig, dass die steigenden Preise nicht so schnell Geschichte sein werden. Das ist auch eine jener Botschaften, mit denen Österreichs Finanzminister von der Frühjahrstagung von Weltbank und Währungsfonds in Washington zurückkommt: „Europa ist von der aktuellen Krisensituation stärker betroffen als andere Regionen und wir erleben gerade einen Dual-Schock“, sagt Magnus Brunner. „Nach der Covid-Krise hemmt der Krieg in der Ukraine Wachstum und wirtschaftliche Entwicklung.“

Alle Experten seien sich einig, „dass wir eine längere Phase höherer Inflationsraten sehen werden und die Politik weltweit muss wirkungsvolle Gegenmaßnahmen entwickeln“. Die Experten des IMF raten zur Bekämpfung der Inflation auf strukturelle Veränderungen statt auf temporäre Einzellösungen zu setzen. „Wir tun das in Österreich bereits und zudem haben wir ein Entlastungspaket in Höhe eines Prozents unseres BIP in Umsetzung“, so Brunner.

"Begrenzter Handlungsspielraum"

Gleichzeitig empfehlen die Weltbank-Experten eine Rückkehr zu einer nachhaltigen Budgetpolitik, sobald dies vor dem Hintergrund der Krise möglich ist. Brunner: „Oberstes Ziel muss sein, der EZB Handlungsspielräume für Maßnahmen gegen die steigende Inflation zu geben und dieser Handlungsspielraum ist derzeit nur begrenzt vorhanden. Jede Maßnahme im Bereich der Zinsen hat Folgen für das Wachstum aber natürlich auch für EU-Mitgliedsstaaten die höhere Schuldenstände haben.“

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