Fertigstellung von neuem Berliner Flughafen wackelt wieder

Er ist anfangs für bis zu 27 Millionen Fluggäste jährlich ausgelegt. Ein Ausbau auf bis zu 45 Millionen ist genehmigt.
Baumängel weiterhin nicht im Griff, Eröffnung nicht vor 2021

Die Planungen haben 1992 begonnen, doch auch 25 Jahre später ist von einer Fertigstellung keine Rede. Der neue Berliner Flughafen BER ist auch 2000 Tage nach Baubeginn noch lange nicht startklar. Im Gegenteil: es sind nun erneut Baumängel aufgetaucht, die eigentlich ursprünglich für 2012 geplante und nach bereits sechs gescheiterten Versuchen verschobene Inbetriebnahmen droht sich damit erneut zu verzögern. Es könnte erst 2021 soweit sein.

Laut Tagesspiegel ist die Lage auf der Baustelle dramatischer als bekannt. Das geht aus einem Lagebericht für die oberste Bauaufsicht Brandenburgs und aus einem Statusbericht des TÜV Rheinland hervor. Es gibt danach gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem erneut beim Brandschutz. Den Dokumenten zufolge sind die Entrauchungssteuerung, die Sprinkleranlagen, die Brandmeldeanlage, die elektroakustischen Notwarnsysteme und die Sicherheitsbeleuchtung im Fluggastterminal im Mainpier Nord nicht abnahmefähig. Eine „Wirksamkeit und Betriebssicherheit“ sei „nicht gegeben“. Der TÜV sprach von teilweise „systemischen Mängeln“, die auf andere Bereiche des Fluggastterminals übertragen werden könnten.

Für Sanierung, Fertigstellung und erste Erweiterungen am zu kleinen BER sind seit der geplatzten Eröffnung 2012 inzwischen 3,3 Milliarden Euro bewilligt worden. Damit stiegen die Kosten auf 6,6 Mrd. Euro gestiegen.

Termin hält

In einer Reaktion auf den Artikel bekräftigte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup wie zuletzt geplant eine Fertigstellung Ende August 2018. Wann der BER wegen der notwendigen Tests und Abnahmen dann in Betrieb gehen kann, will er in drei Wochen verkünden. Zugleich bestätigte er, dass es noch „wesentliche Mängel“ in Anlagen gebe.

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