Testen, Impfen etc.Wie die meisten seiner Kollegen sagt auch Felbermayr, dass zunächst die Corona-Pandemie überwunden werden muss. „Damit die Wirtschaft schnell und stark zurückkommt, muss weiterhin vor allem die Eindämmung des Infektionsgeschehens im Vordergrund stehen. Das ist das beste Konjunkturprogramm.“ Bei den Unternehmenshilfen regt er an, stärker auf das Eigenkapital abzustellen, damit die Betriebe nach der Krise investieren können. „Dafür ist es noch nicht zu spät.“
Energiewende Zu der in Aussicht gestellten Öko-Steuerreform erinnert er daran, dass eine -Bepreisung im Verkehrs- und Wohnsektor „überfällig“ sei. Diese müsse aber für Unternehmen und Haushalte belastungsneutral ausgestaltet werden.
Für das Gelingen der Energiewende insgesamt müsse der Staat freilich noch kräftig investieren, um die Voraussetzungen für die E-Mobilität und die klimafreundliche Wärmeversorgung der Haushalte zu schaffen. Also: Schnell Ladesäulen bauen, die Leistungsfähigkeit der Leitungsinfrastruktur verbessern etc.
Felbermayr: „Es geht auch um die Abschaffung von Engstellen im überregionalen Netz, z. B. für grenzüberschreitende Stromlieferungen. Hier muss sofort und energisch begonnen werden.“
Einkommenstärkung Die Masseneinkommen seien in der Krise recht stabil geblieben (Stichwort: Kurzarbeit). Hier brauche es wohl keine zusätzlichen Steuersenkungen oder Familienboni. „Punktuell wären aber Sonderzahlungen an die besonders betroffenen Gruppen sinnvoll, z. B. an Solo-Selbstständige oder Alleinerziehende“, meint der zukünftige WIFO-Chef.
Priorität Bildung Schon das zweite Schul- und Studienjahr findet unter massiv erschwerten Bedingungen statt. Der Wirtschaftswissenschaftler erinnert an die erwartbaren „negativen Einkommenseffekte“ über das ganze künftige Berufsleben der heutigen Schüler und Studenten hinweg. Und meint daher: „Die Corona-Bekämpfungsmaßnahmen schaden vor allem der jungen Generation nachhaltig.“ Felbermayr rät deshalb zu kräftigen Investitionen in die Schulen: „Hier geht es aber nicht nur um die Ausstattung mit Laptops, sondern generell um eine massive, sicht- und spürbare Modernisierung: von Warmwasser in den Schultoiletten, über Klima- und Lüftungsanlagen, bis hin zu Arbeitszimmern für Lehrer. Nichts hat aktuell eine höhere Rendite als Bildungsinvestitionen.“
Arbeit verbilligen Um die viel zu hohe Corona-Arbeitslosigkeit auch wieder abzubauen, regt Felbermayr zu guter Letzt „finanzielle Anreize für schnelle Neueinstellungen“ in allen Wirtschaftsbereichen an. Und kann sich vorstellen, „über eine temporäre Absenkung von Lohnnebenkosten oder Direktsubventionen“ nachzudenken.
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