Experte: "Wir fahren die Energiewende an die Wand"

Experte: "Wir fahren die Energiewende an die Wand"
Der deutsche Experte Harald Schwarz kritisiert die schlechte Planung der Energiewende und warnt vor der wachsenden Gefahr von Blackouts.

Deutschland gilt weithin als „Erfinderin“ der Energiewende. Wohl kein anderes Land der Welt hat die Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Quellen wie Wind, Sonne oder Biomasse so konsequent betrieben wie Deutschland. Von fast null Ökostrom vor 20 Jahren hat die Energiewirtschaft den Anteil der Erneuerbaren in der Stromproduktion auf mittlerweile ein Drittel gesteigert. Geht es nach der Umwelt- und Klimabewegung sowie der Politik, soll der Ausbau munter weitergehen. Aber kann das auch funktionieren? Der KURIER hat bei den „Energietagen 2019“ in Wien mit dem deutschen Universitätsprofessor Harald Schwarz gesprochen, dem Inhaber des Lehrstuhls für Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus.

KURIER: Herr Professor Schwarz, beeindruckt Sie die Energiewende?

Harald Schwarz: Die Politik hat die Ziele für den Strom aus erneuerbaren Quellen vorgegeben – zunächst 20 Prozent, dann 30 Prozent, 40 Prozent. Das hat man sklavisch verfolgt. Und jetzt ist das Ziel auf 65 Prozent hochgeschraubt worden.

Ist dieser Anteil von 65 Prozent Ökostrom realistisch erreichbar?

Naja, wahrscheinlich schon. Aber: Das Problem ist, dass bei der Politik das Thema Versorgungssicherheit mit Strom nicht auf der Agenda ist.

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