EZB erwartet weiter fallende Inflation

Dunkle Wolken über der EZB-Zentrale in Frankfurt am Main
Vizepräsident Lui De Guindos erneuerte den Aufruf an die Regierungen, umfangreiche Wirtschaftshilfen auf den Weg zu bringen.

Die EZB rechnet aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit einem weiteren kräftigen Absinken der Inflationsrate im Euroraum. "Basierend auf den Ölpreis-Erwartungen wird die Inflation wahrscheinlich in den nächsten Monaten noch viel weiter fallen", sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos am Donnerstag laut Redetext bei der Präsentation des Jahresberichts 2019 für den Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments.

Im April haben die Verbraucherpreise lediglich um 0,4 Prozent angezogen. Das liegt weit von der Zielmarke von knapp zwei Prozent entfernt, die die Europäische Zentralbank (EZB) als Optimalwert für die Wirtschaft anstrebt.

"Nach vorne blickend sind wir mit einer Wolke der Unsicherheit konfrontiert hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Pandemie und der wirtschaftlichen Schäden, die diese hinterlassen wird", sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Wirtschaftliche Prognosen seien daher schwieriger als üblich. Die EZB beobachte fortlaufend die Situation. Sie stehe bereit, ihre geldpolitischen Maßnahmen weiter anzupassen, sollte das Ausmaß der Unterstützung nicht dem entsprechen, was notwendig sei.

De Guindos erneuerte in diesem Zusammenhang den Aufruf der Notenbank an die Regierungen, umfangreiche Hilfen auf den Weg zu bringen, um eine Erholung der Wirtschaft voranzutreiben. "Es ist daher entscheidend, dass die fiskalische Antwort auf die Krise in allen Teilen der Eurozone hinreichend kraftvoll ausfällt."

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