EZB warnt: Wirtschaftsleistung könnte um 5 bis 12 Prozent fallen

EZB warnt: Wirtschaftsleistung könnte  um 5 bis 12 Prozent fallen
Das Anti-Corona-Kaufprogramm wird je nach Bedarf über die 750 Mrd. Euro hinaus aufgestockt, umgeschichtet oder verlängert.

Mit einer düsteren Prognose eröffnete EZB-Präsidentin Christine Lagarde ihre Pressekonferenz am Donnerstag. Je nach der Dauer des Corona-Stillstandes könnte die Wirtschaftsleistung (BIP) der Eurozone heuer um 5 bis sogar 12 Prozent sinken.

Die Europäische Zentralbank ist deshalb darauf eingestellt, noch wesentlich mehr Geld in den Finanzmarkt zu pumpen, um die Folgen der Coronakrise abzufedern.

Das spezielle Pandemie-Wertpapier-Kaufprogramm (PEPP) könnte sowohl in seiner Größe und Zusammensetzung angepasst werden, gab die EZB am Donnerstag bekannt. PEPP werde "auf flexibel Weise" hinsichtlich der Zeitspanne, Wertpapierklassen und "Jurisdiktionen" (Staaten) gehandhabt.

Damit sind die 750 Milliarden Euro, die die EZB zumindest bis Jahresende ausgeben wird, nicht in Stein gemeißelt. Damit wählten die Währungshüter der Eurozone einen Mittelweg: Manche Beobachter hatten erwartet, dass die Schwelle schon jetzt angehoben würde. Das ist zwar nicht der Fall, die EZB hält sich aber alle Optionen offen.

Gelockerte Kreditvergabe

Darüber hinaus lockert die Zentralbank noch einmal die Konditionen, unter denen die Banken Kredit vergeben können. In sieben Tranchen werden ab Mai unlimitierte Langfristkredite für die Geschäftsbanken zur Verfügung stehen, zu noch einmal verbesserten Zinskonditionen.

Das soll einer Kreditklemme vorbeugen, sodass die Unternehmen, die unter der Pandemie leiden, weiterhin mit ausreichend Liquidität versorgt sind.

Zinsen unverändert

Die Leitzinsen im Euroraum bleiben unterdessen - wie erwartet - unverändert auf dem Rekordtiefstand von null Prozent. Auch der Einlagenzinssatz, den Banken bezahlen müssen - quasi als Strafgebühr dafür, dass sie weniger Kredite als möglich vergeben - bleibt bei minus 0,5 Prozent.

"Nie dagewesen"

Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte heuer zwischen 5 und 12 Prozent sinken, sagte Lagarde in der Pressekonferenz.

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