Diese hält Herbert Jöbstl, Obmann der Holzindustrie, für „Populismus und nicht lösungsorientiert. Die Diskussion wird hochemotional geführt, und nicht mit den richtigen Zahlen und Argumenten“. In Österreich gingen ohnehin 75 Prozent des Exports in die EU. „Der freie Warenverkehr ist ein Grundprinzip des EU-Binnenmarktes.“ Mit einer Exportbeschränkung würde man langjährige Geschäftsbeziehungen gefährden. „Das würde die Holzindustrie insgesamt schwächen. Immerhin wäre ein Zurück schwierig.“ Der Export sichere den Standort und damit Arbeitsplätze und mache Österreich in Krisenzeiten flexibler. Darüber hinaus seien im Jänner und Februar die Exporte von Nadelschnittholz um neun Prozent zurückgegangen. Und: „Österreich ist auch abhängig vom Import.“
Die Rohstoffversorgung mit Bauholz sei jedenfalls gut. Aber: „Die Nachfrage übersteigt das Angebot.“ Jöbstl ortet aber Trends aus anderen Ländern, dass sich diese Situation einpendelt. „Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in Österreich ab dem Sommer entspannt.“ Was das für die Preise heißt, wagt er nicht zu prognostizieren.
Die Preissteigerung bei Bauholz sieht er nicht so dramatisch, wie sie dargestellt werde. „Natürlich ist die Steigerung innerhalb eines Jahres viel, aber wir kommen von einem niedrigen Niveau aus.“ (Anm.: Allein der Index von Schnittholz ist zwischen März 2020 und März 2021 um 26 Prozent gestiegen.)
Was Jöbstl – auch selbstkritisch – für die Zukunft anmerkt: Man müsse die Volatilität des Marktes in den Griff bekommen. Dazu könnte man etwa mit mehr Lagerkapazitäten arbeiten. Man müsse jedenfalls die gesamte Wertschöpfungskette besser planen, von den Forstbetrieben bis zu den Endkunden.
Kommentare