Die Spritpreise sind seit dem Beginn der Urlaubszeit Anfang Juli deutlich gestiegen. Im österreichweiten Durchschnitt gab es "eine immense Steigerung" von 12 Cent pro Liter Super und 18 Cent bei Diesel, sagt Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte beim Autofahrerclub ÖAMTC (siehe Grafik).
Das ist mehr als in anderen Ländern, und auch nicht mit dem Anstieg des Ölpreises in der Zeit gerechtfertigt. "Das hat natürlich einen Einfluss", sagt Grasslober zum KURIER, andere Komponenten des Spritpreises wie Personalkosten oder Steuern und Abgaben wären aber nicht mit dem Rohstoff teurer geworden und müssten den Endverbraucherpreis also stabilisieren.
Auch eine gestiegene Nachfrage durch den Urlaubsverkehr ist für den Experten kein einleuchtender Grund. Denn die gedämpften Konjunkturaussichten würden insbesondere bei Diesel zu einem Nachfragerückgang führen. Zudem komme die Hauptreisezeit ja nicht überraschend.
Börse in Rotterdam
Die Großhandelspreise beim Treibstoff orientieren sich an der Börse in Rotterdam, werden also von den Erwartungshaltungen der Händler getrieben. In vielen Fällen sind die Preise, die Tankstellen im Einkauf bezahlen, daran gebunden. Für Grasslober ist das eine Schieflage, denn nur ein kleiner Teil der Treibstoffe werde überhaupt an der Börse gehandelt, die Preise werden aber trotzdem weiterverrechnet.
Es ist auffällig, dass wir in der Ferienzeit diesen starken Anstieg haben
von Martin Grasslober
ÖAMTC
Dass die Spritpreise wieder auf mehr als zwei Euro steigen, ist für Grasslober nicht absehbar. Vergleichsweise gering wirkt sich übrigens die CO2-Bepreisung aus. Absehbarerweise wird diese im Jänner bei Super von 9 auf 12 und bei Diesel von 10 auf 13,5 Cent pro Liter steigen.
Billiger Tanken
Wenn die Spritpreise zum langen Wochenende hin steigen, ist das übrigens normal. Gemäß Beobachtungen ziehen die Preise im Laufe der Woche für gewöhnlich an. Am billigsten tankt man am Sonntagnachmittag oder Montagvormittag.
Wer noch mit dem Auto in den Süden fährt, kann durch Tanken zur rechten Zeit Geld sparen. Geht die Reise nach Italien, empfiehlt es sich, noch in Österreich Sprit aufzufüllen - am besten abseits der Autobahn. Wer etwa nach Kroatien fährt, tankt am billigsten auf der Teilstrecke durch Slowenien.
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