Ex-Porsche-Chef über Benko: "Zahlen stimmten nicht überein"

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Der frühere Signa-Aktionär stieg nach Widersprüchlichkeiten 2016 aus der Gruppe von Rene Benko aus

Der Ex-Signa-Investor und frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat das Vertrauen in Signa-Lenker René Benko bereits 2016 verloren, wie das deutsche "Handelsblatt" Dienstagnachmittag online berichtete. Bisher habe er über seinen Ausstieg bei Gruppe geschwiegen - nun nenne er "einen brisanten Grund". "Ich bin 2016 bei Signa als Aktionär ausgeschieden, weil die Zahlen, die mir vorgelegt wurden, nicht mit dem übereinstimmten, was uns Benko in den Sitzungen vorgetragen hat."

Nach Angaben von Wiedeking gegenüber der deutschen Zeitung habe er Benko direkt auf die widersprüchlichen Zahlen angesprochen. "Er konnte das auch nicht erklären", erinnert sich Wiedeking. Dann sei er ausgestiegen. Er machte dem Zeitungsbericht zufolge keine Angaben darüber, um welche Zahlen es sich genau handelte. Wiedeking habe seinen Ausstieg bei Signa Anfang 2017 bekanntgegeben, ohne jedoch auf die Gründe einzugehen.

Benko massiv unter Druck

Die von Benko gegründete Signa-Gruppe steht derzeit massiv unter Druck, da die Immobilienzinsen sowie die Baukosten erheblich gestiegen sind. Mehrere Investoren hatten laut "Handelsblatt" eine mangelhafte Transparenz beklagt; die Unternehmer Roland Berger sowie Torsten Toeller, Gründer der deutschen Tiernahrungskette Fressnapf, kündigten öffentlich den Verkauf ihrer Anteile an.

Wiedeking war dem Zeitungsbericht zufolge bis zu seinem Rückzug einer der bekanntesten Aktionäre der österreichischen Signa-Gruppe, die in Immobilien und Handelsfirmen investiert. Zeitweilig sei Wiedeking im Beirat der Dachgesellschaft Signa Holding sowie im Aufsichtsrat der Immobilienfirma Signa Prime Selection vertreten gewesen. Die Wiedeking-Familie sei daran mit vier Prozent beteiligt gewesen.

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