Signa-Rückzug von René Benko: Mehr als Gut oder Böse

René Benko
René Benko zieht sich zurück. Man sollte seine Fehler aufarbeiten, aber auch seinen Erfolg erwähnen.
Richard Grasl

Richard Grasl

Eine Klarstellung vorweg: René Benko ist zu knapp 25 Prozent am KURIER beteiligt. Er hat seither nie versucht, in die Berichterstattung einzugreifen oder diese zu beeinflussen.

So wie es Freitag Abend aussieht, wird sich der Tiroler Bau-Tycoon von der Spitze seiner Signa-Gruppe zurückziehen. Die finanziellen Lasten, vor allem der Abfluss an Cash, haben in den vergangenen Wochen ein Ausmaß angenommen, das den Fortbestand des Milliarden-Unternehmens gefährdet hätte. In Österreich ist man mit Urteilen schnell. Und zwar sehr schnell ganz oben, mindestens doppelt so schnell nach unten. War er für viele in den letzten Jahren der Wunderwuzzi, ist er für die meisten Neider nun ein Gescheiterter. In guten Zeiten zog er wie das Licht die Motten an.

Politiker, Unternehmer, Manager, Journalisten (auch der Autor dieser Zeilen suchte sein berühmtes Törggelen-Fest auf, um mit Entscheidern und Mächtigen ins Gespräch zu kommen) gaben einander die Klinke in die Hand. Viele zeigen jetzt auf ihn, die schon immer gewusst haben, dass da etwas schief läuft. In Österreich ist man ein Star oder ein Versager bis Krimineller, schwarz oder weiß, dazwischen gibt es wenig. Daher der Versuch einer sachlichen Betrachtung.

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