Niemand habe vor 25 Jahren die Entwicklung und Machtkonzentration auf wenige Konzerne vorhergesehen. Ein Fehler, der sich nicht wiederholen dürfe.
Bleibt die Frage, was der nächste große Wurf ist. Laut Gesda unter anderem Quantencomputing und damit künstliche Intelligenz (KI). Die hohen Entwicklungskosten würden sich maximal drei, vier private Firmen und drei, vier Länder leisten können, sagt Brabeck. „Ohne Regulierung wird die Macht auch hier wieder in wenigen Händen konzentriert sein.“ Ihm schwebt deshalb eine Lösung nach dem Vorbild des Genfer Grundlagenforschungszentrums CERN vor. Dort forschen Tausende Wissenschafter aus mehr als 80 Nationen.
Aus Sicht der Wissenschaft sei schon vieles möglich, unklar sind oft die moralischen Grenzen. „Der Schritt vom Mensch zum Avatar und Roboter wird immer fließender“, meint Brabeck. Nach der künstlichen Hüfte komme das künstliche Herz und vielleicht ein Chip im Kopf, der Krankheiten erkennt, aber auch missbräuchlich verwendet werden kann.
Jeder wissenschaftliche Durchbruch habe eben Vor- und Nachteile. Die Entwicklung gehe jedenfalls schneller voran, als viele denken. Das habe auch die Pandemie gezeigt, die Zoom-Konferenzen für viele zum Alltag gemacht haben. „Vor zwei Jahren wusste kaum jemand, was Zoom ist.“
Mit Interesse verfolgt Brabeck-Letmathe auch das Metaverse, also jenen virtuellen Raum, in dem Menschen mithilfe von Virtual-Reality-Technologien als Avatare miteinander interagieren können. Noch im Anfangsstadium, rechnet Brabeck-Letmathe mit einer raschen Entwicklung. "Die Frage ist, wie viel Zeit die Generation, die heute geboren wird, im Metaverse verbringen wird. Werden sie dort glücklicher sein und gar nicht mehr in die physische Welt zurück wollen?".
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