Ex-Kanzler Gusenbauer beteiligt sich an Handschuh-Start-up
Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer engagiert sich in Sachen Nachhaltigkeit. Seine Projektentwicklung & Beteiligung GmbH steigt beim Wiener Start-up ElephantSkin ein, das eine nachhaltige Alternative zu antiviralen Einweg-Plastikhandschuhen anbietet. Die Beteiligung sei in "im mittleren sechsstelligen Bereich", sagt Elephantskin-Chef Raphael Reifeltshammer zum KURIER.
Damit erwirbt Gusenbauer Gesellschaftsanteile in unbekannter Höhe zu einer Unternehmensbewertung von 25 Millionen Euro, heißt es. Nähere Details nannte Reifeltshammer nicht. Das Start-up möchte die Netzwerke des Ex-Politikers nutzen, um die Expansion voranzutreiben.
Antivirale Handschuhe
Elephantskin entwickelt und vertreibt mit Silberionen behandelte Handschuhe aus wiederverwendbaren und waschbaren Materialien wie Baumwolle. Zu den Kunden zählen unter anderen Handelspartner wie Chefs Culinar, Aldi Süd & Nord und die Metro Gruppe.
Erhältlich sind die Handschuhe zeitweise auch bei Hofer, Müller oder dm in Deutschland. „Mit jedem Plastik-Einweghandschuh, den es ElephantSkin gelingt einzusparen, leistet das innovative Unternehmen einen erheblichen Teil dazu, unseren Planeten bestmöglich für nachfolgende Generationen zu schützen", begründet Gusenbauer den Einstieg. Er wird auch dem Advisory Board des Start-ups angehören.
Gründer Reifeltshammer, ein ehemaliger Fußballprofi, hat die Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH Elephantskin während der Covid-Pandemie 2020 gegründet und in dieser Zeit auch vom gesteigerten Hygienebewusstsein profitiert. Als "Covid-Start-up" sieht er sich aber keineswegs, vielmehr gehe es ihm um eine dauerhafte Entlastung der Umwelt durch die Vermeidung von
Tonnenweisen unnötigem Plastikmüll.
Mehrere Millionen Stück der bei Partnerfirmen in Italien produzierten Handschuhe konnten inzwischen verkauft werden, der Umsatz liegt im mittleren einstelligen Millionenbereich. ElephantSkin beschäftigt derzeit 5 Mitarbeiter in Wien. Reifeltshammer hält 45 Prozent am Unternehmen, die restlichen Anteile halten mehrere Privatpersonen aus Österreich und Deutschland.
Abu-Dhabi-Expansion
Als nächsten Expansionsschritt nimmt Reifeltshammer Abu Dhabi ins Visier. Dort gibt es ein staatliches Ausstiegsprogramm aus Plastik und daher werde aktiv nach Alternativen gesucht. So habe die Marriott-Gruppe bereits Interesse an den plastikfreien Handschuhen für ihre Hotel-Mitarbeitenden, erzählt Reifeltshammer. Auch eine eigene Handschuh-Produktion in Abu Dhabi ist geplant.
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