EVN liefert Bulgaren Strom und Wärme
Österreich zählt in Bulgarien zu den Top-Investoren, nach den Niederlanden ist es die Nummer 2. Kein Wunder, dass der Ausbau der engen wirtschaftlichen Beziehungen beim Arbeitsbesuch des bulgarischen Staatspräsidenten Rosen Plevneliev am Montag im Zentrum stand.
Noch bevor Plevneliev mit Bundespräsident Heinz Fischer zusammenkam traf er Landeshauptmann Erwin Pröll in St. Pölten. Der Grund: Niederösterreichische Unternehmen sind besonders aktiv in Bulgarien, der Energieversorger EVN ist einer der größten Investoren.
Durch das Engagement der EVN in Bulgarien wurden in den vergangenen Jahren mehr als 400 Arbeitsplätze allein in Niederösterreich geschaffen. Die EVN betreibt in Bulgarien große Windkraftwerke und fördert Solarenergie. In Planung ist derzeit ein Wasserkraftwerk am Fluss Gorna Arda an der bulgarisch-türkischen Grenze (Volumen: 500 Mio. €) . Insgesamt versorgt die EVN in dem südosteuropäischen Land mit seinen knapp 7,5 Millionen Einwohnern mehr als 1,6 Millionen Kunden mit Strom und etwas mehr als 40.000 Haushalte mit Fernwärme.
In den vergangenen Jahren hatte EVN immer wieder Probleme punkto Rechtssicherheit in Bulgarien. Zuletzt hat sich die Lage aber verbessert.
"Bulgarien ist ein verlässlicher Partner, der die Stabilität bringt, die ein Investor braucht", lobte Pröll die aktuellen Beziehungen. Rund 50 nö. Unternehmen sind in Bulgarien angesiedelt.
Eine enge Forschungskooperation wird auch zwischen dem IST Austria (Institute of Science and Technology) mit Sitz in Klosterneuburg und wissenschaftlichen Einrichtungen in Sofia angestrebt. Neue wirtschaftliche Impulse erwartet sich Pröll von der Entwicklung des Donauraumes. Im Herbst sollen bei einer Konferenz der Donau-Anrainerstaaten konkrete Projekte vorgestellt werden.
Bulgarien will Musterschüler am Balkan zu sein. Es erfüllt die Maastricht-Kriterien, denkt aber nicht daran, der Euro-Zone beizutreten. Der Schuldenstand Bulgariens liegt bei 16 Prozent des BIP (Österreich: 72 %), das jährliche Budgetdefizit bei drei Prozent. Durch die Krise ist das Wachstum eingebrochen, 2012 werden 0,7 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote liegt bei zehn Prozent.
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