Europas Automarkt im ersten Halbjahr gewachsen

Europas Automarkt im ersten Halbjahr gewachsen
Neuzulassungen um 2,9 Prozent auf 8,45 Millionen Pkw gestiegen. Plus von 3,4 Prozent in Österreich.

Der europäische Automarkt ist in der ersten Jahreshälfte trotz der anhaltenden Dieselkrise um 2,9 Prozent gewachsen. Der Pkw-Absatz erreichte mit knapp 8,45 Millionen Autos einen neuen historischen Höchststand. Vor allem VW profitierte.

In Spanien betrug das Plus rund 10 Prozent, in Frankreich 4,7 Prozent und in Deutschland 2,9 Prozent. In Großbritannien und in Italien dagegen sank der Absatz. In Österreich wurden im ersten Halbjahr um 3,4 Prozent mehr Pkw neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum.

Volkswagen verkaufte im ersten Halbjahr um 8 Prozent mehr, der Marktanteil des größten europäischen Herstellers lag bei 24,4 Prozent und damit um einen Prozentpunkt höher als im Vorjahreszeitraum. Auf dem zweiten Platz mit einem Anteil von 16,3 Prozent im ersten Halbjahr lag die französische PSA-Gruppe mit Opel.

Starker Juni

Im Juni zogen die Neuzulassungen stärker an. Acea nannte für die Staaten der EU ein Gesamtwachstum von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf zuletzt 1,6 Millionen Fahrzeuge. Großbritannien und Italien verzeichneten gegenüber dem Juni 2017 jedoch Rückgänge von 3,5 Prozent beziehungsweise 7,3 Prozent. In Frankreich (+9,2 Prozent), Spanien (+8,0 Prozent) und Deutschland (+4,2 Prozent) gab es hingegen deutliche Steigerungen. In Österreich betrug der Anstieg im Juni 7,3 Prozent.

"Nie zuvor wurden in der EU so viele Pkw neu zugelassen", erklärte Experte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. Im zweiten Halbjahr dürfte es nicht ganz so gut laufen: In großen Absatzmärkten wie Italien und Großbritannien habe sich der Abwärtstrend verfestigt, in Deutschland liefen die Dieselprämien der Hersteller aus, die in den vergangenen Monaten die Nachfrage angekurbelt hätten.

Umstellung auf WLTP

Hinzu komme die Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP und die dafür nötige Nachrüstung aktueller Modelle mit Partikelfiltern. Ab September gelten die neuen Regeln für jeden neu zugelassenen Pkw. Das bereitet Herstellern, Behörden und Prüfinstitutionen Probleme. Zahlreiche Modelle sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt bestellbar, die Markteinführung neuer Modelle scheine sich zu verzögern.

Auf dem wichtigsten Automarkt China lief es dem deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) ebenfalls gut, dort betrug der Zuwachs bei Pkw im ersten Halbjahr 5,5 Prozent. Etwas durchwachsener war die Lage in den USA, wo es zwar insgesamt eine Steigerung bei "light vehicles" (Pkw und leichte Trucks) um 2 Prozent gab, bei den Pkw allein aber ein Minus von 12 Prozent in der Absatzbilanz stand. In Japan wurden 2,3 Prozent weniger Pkw verkauft.

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