EU-Beobachtungsstelle für Blockchain-Technologie

Mariya Gabriel
Europäer wollen nicht nur bei Krypto-Währungen Anschluss nicht verlieren.

Die EU will den Anschluss bei der Blockchain-Technologie nicht verpassen, die unter anderem für die Schaffung von Krypto-Währungen wie Bitcoin genutzt wird. Die EU-Kommission richtete am Donnerstag eine Beobachtungsstelle sowie ein Expertenforum ein, wie Digitalkommissarin Mariya Gabriel in Brüssel sagte.

Die Technik, die auch sichere Anwendungen im Gesundheitssektor, Energiebereich oder in der öffentlichen Verwaltung ermögliche, könne "vollkommen neue Grundlagen für weite Teile unserer Wirtschaft schaffen".

Bei der Blockchain-Technologie werden Informationspakete nicht zentral, sondern verschlüsselt überall im Internet verteilt gespeichert. Sie ermöglicht bei Online-Geschäften ein hohes Maß an Rückverfolgbarkeit und Transparenz.

Ziel der Beobachtungsstelle und des Forums sei es, "Risiken und Potenzial" der Technik auszuloten, sagte Gabriel. Auch mit Blick auf Wachstum und Jobs könne es sich Europa nicht erlauben, die Chancen dieser Technologie zu verpassen und müsse sich "an die Spitze ihrer Entwicklung" stellen. Eine gesetzliche Regulierung plane die Kommission vorerst nicht.

Nach Angaben der Kommission ist der größte Anwendungsbereich der Blockchain-Technologie derzeit mit 30 Prozent der Banken- und Finanzsektor. Es folgen Regierung und Verwaltung (13 Prozent), Versicherungen (12 Prozent), Gesundheit sowie Medien und Spiele (je acht Prozent). In der Industrieproduktion und im Energiesektor (je 3 Prozent) ist die Technik dagegen noch kaum verbreitet.

Über ihr Forschungsprogramm Horizon 2020 und andere Fonds hat die EU seit 2013 Blockchain-Projekte mit rund 83 Mio. Euro gefördert. Bis 2020 könnte der Betrag laut Gabriel auf mehr als 300 Mio. Euro wachsen.

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