Erste Bank bleibt auf ukrainischer Währung sitzen

Erste Bank bleibt auf ukrainischer Währung sitzen
Freiwillige Umtauschaktion wurde beendet, weil es keine Unterstützung seitens Nationalbank oder Regierung gibt.

Seit Anfang März boten die Erste Bank und die Sparkassen ukrainischen Flüchtlingen den kostenlosen Umtausch der Landeswährung Hyrwna im Wert von 300 Euro je Person an. Dazu nötig war nur die Eröffnung eines kostenlosen Kontos. Doch das ist Geschichte. Denn der generöse Schritt wurde der Gruppe schlicht zu teuer. Und die Bank fühlt sich von Nationalbank und Finanzministerium im Regen stehen gelassen.

„Vor Ostern haben wir gesehen, dass das Wechselvolumen zwar abnimmt, die Belastung für unser Unternehmen aber weiterhin zunimmt, da die Zentralbanken diese Valuten nach wie vor nicht angekauft haben“, heißt es seitens der Bank. Daher ist der Ankauf seit Ostern ausgesetzt.

„Wir haben uns in den vergangenen Wochen in Gesprächen mit Politik und Zentralbanken intensiv um eine Lösung bemüht – bisher leider ohne Ergebnis“, heißt es weiter. Dem Vernehmen nach wurden entsprechende Anfragen, auch bei der Europäischen Zentralbank in Brüssel, nicht einmal beantwortet. Die Oesterreichische Nationalbank verweist auf die Politik, die das zu lösen habe. Klar ist: Die OeNB ist im Valutageschäft nicht tätig, Haftungen, Zuschüsse, Garantien etc. sind Sache des Staates.

Markt funktioniert

Aus Sicht des Finanzministeriums braucht es keine staatliche Unterstützung, da der Markt funktioniere. „Wie uns der ukrainische Notenbank-Gouverneur versichert hat, kann jede österreichische Bank ein Abkommen zum Währungsumtausch mit der ukrainischen Notenbank abschließen.“

Die Raiffeisengruppe tauscht weiterhin Hyrwna gratis um (in Wien 1.000 Euro je Person). Sie hat aber eine Tochterbank in der Ukraine und kann die Währung leichter wieder in Verkehr bringen. Die Erste verweist darauf, dass Flüchtlinge weiterhin mit ihren Bankkarten Euro an den Selbstbedienungsgeräten beheben können. robert kleedorfer

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