Einwegpfand für Plastikflaschen und Dosen kommt ab 2025

colorful caps on plastic bottles with water
Neues Abfallwirtschaftsgesetz passierte den Ministerrat. Höhe des Pfands ist noch offen.

Das Einwegpfand für Plastik und Getränkedosen hat heute, Mittwoch, den Ministerrat passiert. Das neue Abfallwirtschaftsgesetz sieht demnach vor, dass ab 2025 beim Kauf von Einweggetränkeverpackungen ein Pfand fällig wird, das die Kunden wieder zurückbekommen, sobald sie die Verpackung wieder zurück in das Geschäft bringen. "Dann können wir besser Recyceln und dafür sorgen, dass aus einer Flasche wieder eine Flasche wird", sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Schon ab 2024 kehrt das verbindliche Mehrwegangebot schrittweise in die Geschäfte zurück. Ab dann soll es wieder in allen Supermärkten wiederbefüllbare Getränkegebinde geben. "Mit dem verbindlichen Mehrwegangebot kommt die Wahlfreiheit zurück ins Geschäft. Ich will, dass alle die Mehrweg wollen auch Mehrweg bekommen. Darum führen wir mit dem Abfallwirtschaftsgesetz das verbindliche Mehrwegangebot wieder ein. Ab 2024 wird es in allen Geschäften und auch in allen Kategorien wieder Produkte in Mehrweg geben. Nicht nur beim Bier, sondern auch bei Säften, Mineralwasser oder Milch", so Gewessler.

Details werden erarbeitet

Die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes muss nun noch im Parlament behandelt werden. Nach dem Beschluss will das Klimaschutzministerium gemeinsam mit den Partnern und Partnerinnen aus der Wirtschaft die Details des Pfandsystems - wie etwa die konkrete Pfandhöhe - erarbeiten. "Unser Ziel ist es, rasch Klarheit und Planungssicherheit zu schaffen und bald die ersten Schritte zur Müllvermeidung zu setzen", sagte die Ministerin. Kolportiert wurde bisher eine mögliche Pfandhöhe von 25 bis 30 Cent.

Der Einführung des Pfandes ging eine jahrelange Diskussion voraus. Zuletzt sprachen sich auch die meisten Supermärkte und Diskonter für ein entsprechendes System aus. Jedes Jahr fallen in Österreich über 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Rund 50.000 Tonnen davon sind nur Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 2,5 Milliarden Flaschen und Dosen, die oft in der Natur landen.

Reaktionen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt grundsätzlich die Weichenstellung. Aber: Sie käme zu spät. Außerdem sei die Mehrwegquote aufgrund der zahlreichen Ausnahmen - beispielsweise für antialkoholische Getränke bis 0,5 Liter - zu gering. "Das neue Gesetz stellt die Weichen für Mehrweg und Pfand in Österreich. Dass das Gesetz aber erst 2025 greift ist eine vergebene Chance für die Umwelt. Jetzt müssen die Händler zeigen, dass sie es mit der viel beworbenen Verpackungsreduktion ernst meinen und nicht nur Greenwashing betreiben. Die Supermärkte müssen jetzt handeln und Mehrweg in die Regale bringen, anstatt den Umstieg auf umweltfreundliche Mehrwegflaschen um Jahre zu verschleppen”, sagt Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber.

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