Lyoness kommt weiter unter Druck

BILD zu OTS - Lyoness Shoppingschatz-Gewinnspiel
Konsumentenschützer wollen die "Einkaufsgemeinschaft" nun klagen.

Keine Einkaufsgemeinschaft ist so umstritten wie die Rabattkarten-Gruppe Lyoness um den Grazer Hubert Freidl. Bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft sind Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges, der prospektpflichtigen Veranlagung und eines Pyramidenspiels anhängig. Die undurchsichtigen Geschäfte von Lyoness (2,4 Millionen Mitglieder, 1,2 Milliarden Euro Umsatz) haben jetzt auch den Verein für Konsumenteninformation (VKI) auf den Plan gerufen. Der VKI will mit einer Klage zum Schutz der Verbraucher gegen Lyoness vorgehen. Am Dienstagabend soll in der ORF-Sendung „Report“ die Katze aus dem Sack gelassen werden. Neben den Cashback-Karten, die Einkaufsrabatte bei Lyoness-Partnern einbringen, können die Mitglieder „Business Premium Partnerschaften“ eingehen. Dabei leistet man eine Anzahlung (2000 Euro) „auf Gutscheine oder künftige Einkäufe“. Nach 16 Monaten sollen dann, laut Lyoness-Unterlagen, 16.572 Euro herausspringen, davon 5522 Euro als „Systemprovisionen“.

„Sie müssen aber 40 weitere Menschen finden, die in das System je 2000 Euro einzahlen“, behauptet Anwalt Eric Breiteneder, der 60 mutmaßliche Lyoness-Geschädigte vertritt. Zugleich können sich die Mitglieder auch in die „Lyoness-Verrechnungssysteme“ für verschiedene Länder einkaufen. So hat ein Salzburger Ehepaar 38.500 Euro in dieses System investiert. Das Paar fühlt sich heute getäuscht. Es hat sich dem Strafverfahren angeschlossen, wie Anwalt Gunter Huainigg bestätigt. In zwei bis sieben Jahren sollte „das Mehrfache vom eingesetzten Kapital ausgeschüttet werden“.

Dabei soll den Salzburgern nicht bewusst gewesen sein, dass sie dafür zumindest vier weitere Personen keilen müssen, die sich auch in das System einkaufen.

„Ich habe schon zehn Verfahren gegen Lyoness geführt und noch in keinem konnte mir Lyoness erklären, wie das System eigentlich funktioniert“, sagt Anwalt Breiteneder. Indes bestreitet Lyoness-Sprecher Mathias Vorbach die strafrechtlichen Vorwürfe. Man habe einen einzigartigen Vertrieb für Gutscheine samt Teilzahlung entwickelt. Laut Vorbach werden bei Lyoness keine Gelder veranlagt, sondern „Bestellungen für künftige Einkäufe angezahlt“.

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