Erneut Anzeige gegen Lyoness

Erneut Anzeige gegen Lyoness
Der Hauptvorwurf lautet auf Betreiben eines "Schneeballsystems". Anzeigen in Österreich und der Schweiz. Die Einkaufsgemeinschaft mit Sitz in Graz dementiert.

Die Einkaufsgemeinschaft Lyoness mit Sitz in Graz ist nun auch mit einer Strafanzeige in der Schweiz konfrontiert. Am Tag vor Weihnachten ist eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen eingegangen. Die Hauptvorwürfe lauten auf Urkundenfälschung und Betrug sowie das Betreiben eines illegales Gewinnerwartungssystems - also eines pyramidenartig aufgebauten Schneeballsystems. Lyoness selbst hatte bisher alle Vorwürfe vehement zurückgewiesen: "Wir betreiben eine Einkaufsgemeinschaft, welche klar nachvollziehbar ist."

Die Klage in der Schweiz ist jener ähnlich, die bereits vor einigen Wochen bei der Staatsanwaltschaft Graz vom Klagenfurter Rechtsanwalt Gunter Huainigg eingebracht worden ist. "Ich stehe mit meinem Rechtsanwaltskollegen in der Schweiz in engem Kontakt", erklärte Huainigg gegenüber der APA. Der Klagenfurter Rechtsanwalt handelt im Auftrag eines ehemaligen Businesspartners von Lyoness.

Versprochene Rabattspanne

Konkret richtet sich die neue Klage gegen die in der Schweiz ansässigen Firmen Lyoness International AG und Lyoness Europe AG. Wie es mit der Klage bei den Eidgenossen nun weitergeht war vorerst unklar. In Österreich ist nach wie vor offen, ob die Staatsanwaltschaft Graz oder die Anklagebehörde Klagenfurt für die Causa zuständig ist. Seit Monaten wird die Klage in einem "negativen Kompetenzstreit" zwischen Klagenfurt und Graz hin- und hergeschoben

Die bisher erhobenen strafrechtliche Vorwürfe richten dahin, dass sich Lyoness mit der versprochenen und beworbenen Rabattspanne durch Handelsumsätze nie selbst finanzieren könne. Das wahre Kerngeschäft der Firma basiere auf der sogenannten "Anzahlung auf zukünftige Einkünfte". Mit diesem Begriff würden Kunden und Öffentlichkeit jedoch massiv getäuscht. Dass es sich bei Lyoness um eine Einkaufsgemeinschaft handle, sei eine Täuschung.

Dementi

Lyoness hatte die bisher erhobenen Vorwürfe stets zurückgewiesen und betont, eine "klar nachvollziehbare" Einkaufsgemeinschaft zu betreiben. Die Funktionsweise von Lyoness lasse sich "ganz einfach erklären". Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen in 26 Ländern Europas, in den USA und Kanada sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Südamerika und in Südafrika aktiv und hat zwei Millionen Mitglieder.

Kommentare