Einigung erzielt: Das sind die neuen Homeoffice-Regeln

Arbeiten im Homeoffice: Die Grenzen zwischen Job und Privatem verschwimmen
Homeoffice bleibt freiwillig. Arbeitnehmer steht Kostenersatz für Laptop, Handy, Internet zu. Ergonomisches Mobiliar ist steuerlich absetzbar

Die Regierung setzt das von den Sozialpartnern ausverhandelte Homeoffice-Paket um. Damit werden Spielregeln geschaffen, wie Homeoffice auch in Zukunft und nicht nur jetzt in Corona-Zeiten funktionieren kann.

Klarere Regeln und mehr Geld für Homeoffice

Es gibt weiterhin keine Pflicht zur Arbeit von daheim aus, aber auch kein Recht darauf.

Homeoffice bleibt freiwillig und damit Vereinbarungssache. Dazu soll es auch Betriebsvereinbarungen geben, wo wichtige Punkte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer fixiert werden (Wer kann Homeoffice machen? In welchem Ausmaß? Welcher Aufwandersatz gebührt? etc.)

Davon unabhängig gilt jetzt, dass der Arbeitgeber die Arbeitsmittel für daheim zur Verfügung stellt. Wer jedoch eigene Arbeitsmittel verwendet (Laptop, Handy, Internet) dem gebührt künftig ein Kostenersatz. Höhere Rechnungen für den Strom oder die Heizung kann der Arbeitgeber weiterhin zusätzlich und freiwillig übernehmen (auch in Form einer Pauschale).

Die steuerliche Absetzbarkeit wurde ebenso geregelt. Für den Arbeitgeber werden von seinen Zuschüssen für digitale Arbeitsmittel oder freiwillige Zahlungen bis zu 300 Euro im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei. Der Arbeitnehmer kann darüberhinaus bis zu 300 Euro im Jahr für ergonomisches Mobiliar absetzen.

Diese neuen Regeln gelten für die Jahre 2021 bis 2023, danach sollen sie evaluiert werden. Damit die Kosten für bereits 2020 angeschafftes Mobiliar nicht verfallen, können Teile des 300-Euro-Rahmens steuerlich ins Jahr 2020 vorgezogen werden (Belege aufheben).

Verbessert wird auch der Unfallschutz für Arbeitsunfälle im Homeoffice. Der bis Ende März befristete Versicherungsschutz geht in Dauerrecht über und betrifft auch Wegunfälle vom Homeoffice zur Arbeitsstätte oder zurück ins Homeoffice - etwa von einem Arzttermin. Nicht umfasst sind Wege aus dem Homeoffice, etwa um im Supermarkt Essen zu besorgen.

Nicht aufgegriffen wurde im jetzigen Paket das heikle Thema Kinderbetreuung. Frauenministerin Susanne Raab, die in Kürze auch die Familienagenden übernehmen wird, zeigt sich mit dem neuen Homeoffice-Paket der Regierung dennoch sehr zufrieden. Homeoffice bietet die Chance auf mehr Familienzeit, allein schon, weil man sich beispielsweise den Weg in die Arbeit erspart, argumentiert Raab.

Ihr sei aber auch bewusst, dass die Verknüpfung von Homeoffice mit Kinderbetreuung oder Homeschooling Familien und vor allem die Frauen einer extremen Mehrfachbelastung aussetzen kann. Deshalb sei klar, dass auch mit dem Homeoffice eine externe Kinderbetreuung gegeben sein müsse.

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