Ein Dutzend Interessenten im Rennen um Alitalia
Das Duell um die Übernahme der maroden italienischen Fluggesellschaft Alitalia tritt in die entscheidende Phase. Am Freitag um Mitternacht läuft die Frist für die Einreichung der Interessenerklärungen ab. Potenzielle Käufer können dann bis zum 2. Oktober ein verbindliches Angebot vorlegen.
Ein Dutzend Gesellschaften hätten bei dem von der italienischen Regierung beauftragten Alitalia-Sonderverwalter bereits ihr Interesse für die Airline angemeldet, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung Sole 24 Ore heute, Freitag. Laut dem Blatt zählen die deutsche AUA-Muttergesellschaft Lufthansa, Ryanair und Easyjet zu den Interessenten. Auch die US-Fonds Cerberus Capital und Greybull Capital buhlen den Angaben zufolge um die Luftfahrtsparte. Im Rennen ist angeblich auch die chinesische Airline Hainan.
Für den Handlingbereich interessiert sich unter anderem die Gesellschaft Airport Handling, die vor einigen Jahren die Handlingsparte der Mailänder Flughäfen erworben hat. Die Fluggesellschaft soll in Teilen oder im Ganzen verkauft werden. Die italienische Regierung will jedoch eine Zerstückelung der Airline abwenden.
Erhalt von Arbeitsplätzen als Kriterium
Nach der Einreichung der verbindlichen Angebote werden die Sonderverwalter die Vertreter der Interessenten treffen und das beste Angebot auswählen. Dabei soll nicht nur der Entwicklungsplan berücksichtigt werden, sondern auch die Bereitschaft, so viel Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.
Die italienische Airline hat 3 Mrd. Euro Schulden, denen mit 921 Mio. Euro bewertete Vermögenswerte gegenüberstehen. Nach einem gescheiterten Rettungsversuch hat die italienische Regierung die Alitalia unter Sonderverwaltung gestellt. Das Insolvenzverfahren wurde in die Wege geleitet, nachdem die Belegschaft im April einen vom Management und den Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan abgelehnt hatte.
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