E-Autos sind weiterhin nur etwas für Freaks

Trend zu sportlichen Geländewagen wird 2017 anhalten. Indes wurden heuer schon 666 E-Autos der Marke Tesla in Österreich verkauft.

In Österreich wurden heuer 666 Elektro-Fahrzeuge des US-Herstellers Tesla zum Verkehr zugelassen, davon 45 Stück im November. Laut Statistik Austria wurden von Jänner bis Ende Oktober insgesamt 3259 E-Autos zugelassen, das ist ein Plus von fast 140 Prozent. Doch der Anteil am gesamten Automarkt beträgt hierzulande magere 0,5 Prozent. Insbesondere ist die geringe Reichweite mit durchschnittlich etwa 300 Kilometern nach wie vor das Hauptproblem. Zwar werden auch 2017 keine revolutionären Innovationen in Sachen Batterien und Brennstoffzellen erwartet, doch höhere Reichweiten durch größere bzw. leistungsfähigere Batterien und kürzere Ladezeiten werden angesteuert.

"Ich kenne etliche Personen, die von E-Fahrzeugen schwärmen. Aber man muss, salopp gesagt, ein bisschen ein Freak sein", sagt Motoren-Experte Bernhard Geringer von der TU Wien. "In Tesla setzt man die größten Erwartungen, aber das neue Modell 3 soll erst Ende 2017 fertigwerden." Nachsatz: "Honda zieht jetzt bei der Brennstoffzelle nach, auch Daimler hat das erste Brennstoffzellen-Modell für 2018 angekündigt." So soll der neue Opel Ampere-e künftig bis zu 500 Kilometer weit flitzen können; ebenso der Audi e-tron quattro, dessen Spitzengeschwindigkeit 210 km/h betragen soll. Bis die E-Technologie aber tatsächlich reif für den breiten Markt ist, werden noch Jahre vergehen. In der Zwischenzeit müssen die Autobauer aufgrund der gesetzlichen Vorgaben weiter an der Reduktion des Treibstoff- und CO2-Verbrauchs der Verbrennungsmotoren schrauben.

Hauptsache PS

Doch im Trend liegen weiterhin die PS-starken und sportlichen Geländewagen, auch als SUVs bekannt. Im nächsten Jahr werden weltweit 20 neue SUV-Modelle die Straßen kreuzen. "Die SUVs dominieren auch 2017 die Produkt-Neuerungen", stellt der deutsche Autopapst Ferdinand Dudenhöffer von der Uni-Duisburg-Essen fest.

Laut Dudenhöffer wird der weltweite Automarkt 2017 um drei Prozent wachsen. Untern Strich macht das 84,6 Millionen verkaufte Kfz. Während der Absatz in Indien und China mit einem Plus 5,3 bzw. 5,5 Prozent brummt, stagnieren die Verkäufe in einigen EU-Staaten.

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