E-Autos: Der Marktanteil chinesischer Fertiger wächst weltweit

"BYD Explorer No.1" legt in Bremehaven an
In Österreich ist der Absatz von E-Autos nach dem Wegfall von Förderungen rückläufig. Chinesische Unternehmen fertigen auch für europäische Marken.

EU-weit entfielen im vergangenen Jahr 15 Prozent der neu zugelassenen Pkw auf E-Autos. In Österreich war es sogar jeder Fünfte. Im laufenden Jahr ist der Absatz aber rückläufig (minus 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Dahinter steht vor allem, dass die staatliche E-Auto-Förderung für Unternehmen ausgelaufen ist. Und mit 60 bis 70 Prozent entfällt der größte Teil des österreichischen Pkw-Markts auf Unternehmen. Bei Privaten erfreuen sich die Stromer hingegen zunehmender Beliebtheit. Etwa ein Viertel der in den ersten fünf Monaten 17.482 verkauften E-Autos entfiel auf Privatpersonen – die dafür nach wie vor eine Förderung von 5.000 Euro bekommen.

E-Autos von chinesischen Marken sind bisher nur relativ selten auf europäischen Straßen zu sehen. Der Eindruck könnte jedoch trügen, denn auch westliche Konzerne fertigen in China. Noch unübersichtlicher wird es durch Joint Ventures, Beteiligung und Übernahmen. So gehört etwa der schwedische Traditionshersteller Volvo bereits seit 2010 dem chinesischen Konzern Geely. Laut Zahlen von Schmidt Automotive Research kam in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres jedes Fünfte in Westeuropa neu zugelassene E-Auto aus einem chinesischen Werk. Unter einer chinesischen Marke wurde nicht mal die Hälfte davon verkauft.

E-Autos: Der Marktanteil chinesischer Fertiger wächst weltweit

Weltweit betrachtet ist das Bild noch klarer. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) kommt etwa jedes zweite E-Auto aus China. Die chinesischen Fertiger setzen auf Expansion und punkten insbesondere bei E-Autos mit deutlich niedrigeren Preisen. In China haben sie den internationalen Traditionsherstellern bereits den Rang abgelaufen, 45 Prozent der Neuwagen sind dort bereits E-Autos.

Werke in der EU

Die Importzölle der EU könnten allerdings schon bald obsolet werden. So werden etwa die chinesischen Fertiger BYD und Great Wall Motors Pkw-Werke in Ungarn errichten, Chery plant eine Produktion in Spanien. Auf von chinesischen Unternehmen in der EU gebaute Autos können keine Importzölle erhoben werden. Von westlichen Unternehmen in China gefertigte Autos fallen hingegen unter die Regelung. Dazu gehören etwa BMW und Tesla.

Auch in Nordamerika, wo die USA sogar Zölle von 100 Prozent beschlossen haben, planen chinesische Autokonzerne eigene Werke in Mexiko. Diese können aufgrund eines Freihandelsabkommens dann in ganz Nordamerika zollfrei ausgeliefert werden.

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