Drei zu Mobilfunk-Preissteigerungen: Geben Kosten nicht voll weiter
Auf österreichische Mobilfunk- und Internetkunden, die in ihren Verträgen eine Wertsteigerungs- oder Indexklausel haben, kommen im April Preissteigerungen von rund 8 Prozent zu.
Drei-Chef Rudolf Schrefl verwies am Donnerstag auf gestiegene Kosten. Aber auch darauf, dass die Preise für Kommunikation und Mobilfunk im Gegensatz zu anderen Bereichen, in denen es Preissteigerungen von bis zu 20 Prozent gab, in den vergangenen Jahren um 7 Prozent gesunken seien. "Wir haben zur Entlastung der Haushalte beigetragen", sagte Schrefl bei der Präsentation des Jahresergebnisses des Mobilfunkanbieters.
"Kosten steigen"
"Auch unsere Kosten steigen, wir geben sie aber im geringen Ausmaß an Konsumenten weiter", so Schrefl. Im Gegensatz zu Diskontmarken, die auf solche Klauseln verzichten, investiere man Miliardenbeträge in die Infrastruktur und habe auch ein dichtes Netz an Shops, Dienstleistungen und Sercivecentern, so der Drei-Chef. Die steigenden Kosten würde man auch aus Umsatzsteigerungen finanzieren.
Darauf, dass die Kosten für telefonieren und surfen in den vergangenen Jahren vor allem wegen höherer Datenvolumen, generell billiger wurden, verwies bereits am Mittwoch auch die Arbeiterkammer (AK). Die Preise für die günstigsten Vertragstarife liegen aber bei den drei großen Anbietern - A1, Magenta und Drei - häufig um rund ein Drittel über den günstigsten Vertragstarifen von vor vier Jahren, so die AK.
Umsatz nahe der Milliardenmarke
Drei steigerte im Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz um 10 Prozent auf 976 Mio. Euro und kratzt erstmals an der Milliardenmarke. Das Betriebsergebnis ging um 2 Prozent auf 342 Mio. Euro zurück.
Im vergangenen Jahr habe man auch dank eines starken Weihnachtsgeschäftes so viele Neukunden wie seit 4 Jahren nicht mehr gewinnen können, sagte Schrefl. Insgesamt blieb die Zahl der Kunden im Drei-Netz mit 4,1 Millionen aber konstant.
Gestiegen ist der Datenverbrauch. Das Datenvolumen im Drei-Netz betrug 1,68 Mrd. Gigabyte, was einem Plus von 20 Prozent entspricht. Schrefl führt dies vor allem auf die zunehmende Nutzung von Streaming-Diensten und Online-Gaming zurück.
Wachsen mit 5G und Glasfaser
Wachsen will der Anbieter mit 5G und Glasfaser. Bis 2025 sollen 1,2 Mrd. Euro in den Netzausbau investiert werden. Unter anderem sollen über 700 heute noch unterversorgte Gemeinden, vorwiegend in Niederösterreich, mit 5G-Internet versorgt werden.
Bei Glasfaser kooperiert man mit A1 aber auch der Österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (ÖGIG) sowie der niederösterreichischen Glasfaserinfrastruktur (nöGIG). Bis zum Jahresende will man eine Millionen Haushalte mit dem Angebot erreichen.
Kunden, die einen 5G-Tarif haben, sollen dann einfach ohne Mehrkosten auf Glasfaser umsteigen können, sobald die Technologie an ihrem Wohnort verfügbar ist, sagte Drei-CCO Günter Lischka.
Digitalisierungs-Scheck
Schrefl machte sich auch erneut für eine Nachfrageförderung stark und sprach sich für die Schaffung eines Digitalisierungs-Schecks für Haushalte und Unternehmen aus. Finanziert werden könnte er mit 500 Mio. Euro aus der Breitbandmilliarde, so der Drei-Chef.
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