Doppler schluckt insolvente AWI-Tankstellen

Der Welser Treibstoff-Händler Doppler, der etwa 140 Tankstellen unter den Marken Turmöl, Turmöl Quick und rund 60 Standorte unter der Marke BP betreibt, übernimmt den insolventen Tankstellen-Diskonter AWI und somit den Großteil der 53 AWI-Standorte. Einige wenige sollen geschlossen werden, und das Unternehmen restrukturiert werden.

"Es stehen neun Standorte zur Diskussion", sagte Doppler-Geschäftsführer Bernd Zierhut zur APA. Doppler wird den Sanierungsplan der insolventen "AWI" Mineralölgroßhandel und Bauunternehmen Gesellschaft m.b.H. finanzieren. Die Gläubiger werden 20 Prozent Quote erhalten, davon die Hälfte als sogenannte Barquote. Bis 30. September 2014 hat Doppler Zeit, diese Summe „einschließlich sämtlicher bevorrechteter Forderungen“ zu zahlen. Das heißt: Die Forderungen jener Gläubiger - darunter Banken - die Pfandrechte halten, müssen zu 100 Prozent bedient werden.

Nummer eins unter den Diskontern

Laut Gläubigerschutzverband Creditreform ist diese lange Zahlungsfrist im Zusammenhang mit der Anmeldung des Deals bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zu sehen. Denn: Die BWB muss erst ihren Segen zu der Übernahme geben, andernfalls würde das Insolvenzgericht den Sanierungsplan die Bestätigung versagen. Insider rechnen damit, dass es keinerlei kartellrechtliche Bedenken gegen den Zusammenschluss geben wird. Mit den zusätzlichen AWI-Filialen vor allem in Ost-Österreich (siehe Liste unten) wird Doppler nach eigenen Angaben zur Nummer eines unter den österreichischen Tankstellen-Diskontern.

Im Insolvenzverfahren wurden laut Creditreform vom Masseverwalter Matthias Schmidt rund 22,4 Millionen Euro Forderungen anerkannt, somit muss für die 20-prozentige Gläubigerquote insgesamt rund 4,48 Millionen Euro aufgebracht werden. Die Verfahrenskosten (rund 300.000 Euro) sind da noch nicht eingerechnet.