DO&CO-Chef Attila Dogudan: „Menschen sind extrem verunsichert“

Attila Dogudan
Do&Co-Chef Attila Dogudan rechnet wegen des Coronavirus mit einem starken Gästeschwund.

Das Coronavirus wird sich auf Österreichs Tourismus stark auswirken, glaubt Attila Dogudan, Chef des Cateringunternehmens Do&Co. Er rechnet mit spürbaren Rückgängen bei internationalen Gästen und beobachtet diese bereits jetzt in allen Bereichen, in denen er tätig ist. Do&Co ist im Airline-Catering sowie im Event-Catering aktiv und betreibt Restaurants, Hotels und Lounges auf der ganzen Welt. „Viele Menschen sind derzeit extrem verunsichert“, sagt Dogudan.

So gebe es zum Beispiel auf Kurzstreckenflügen innerhalb Europas Rückgänge bei den Passagierzahlen im hohen zweistelligen Prozentbereich. Da es auf diesen Flügen kein Essen mehr gebe, sei es für sein Unternehmen allerdings irrelevant.

Die Langstrecke sei vor allem in Richtung Osten – nach China und Hongkong – betroffen, Länder davor jedoch noch nicht so stark. Do&Co könne die Schwankungen durch sein großes Portfolio leichter als andere Unternehmen kompensieren und Mitarbeiter in anderen Bereichen einsetzen. Fluglinien und Hotels könnten dagegen Probleme bekommen.

Extreme Maßnahmen

Die Hygienemaßnahmen müsse das Unternehmen wegen des Virus’ nicht zusätzlich hinaufschrauben, diese seien bereits jetzt schon extrem hoch. Wegen des Airline-Caterings seien die Hygiene-Vorschriften viel strenger, als in anderen Unternehmen. In der Produktion würden sich die Mitarbeiter immer schon jede Stunde die Hände waschen und desinfizieren. Da man mit frischer Ware arbeite, wolle man kein Risiko eingehen, so der Do&Co-Chef.

„Wir haben sogar ein eigenes Team, dass all unsere Gesellschaften überprüft“, sagt Dogudan. Dass sich die Problematik rund um das Coronavirus rasch auflösen wird, glaubt er nicht. Allein schon durch die Ausfälle, die bisher eingetreten seien, werde das heurige Jahr für alle Unternehmen ein sehr herausforderndes werden.

Abgesehen vom Coronavirus muss der Caterer aber auch Vorbereitungen ganz anderer Art treffen, und zwar gegen Terroranschläge. Da die Mitarbeiter bei Flugzeugen bis zur Rampe kämen um dort zu arbeiten, seien strengste Sicherheitschecks notwendig. Da müsse man schon genau wissen, wer für einen arbeite, sagt Dogudan.

Eine Rückschau auf die Schließung des Café Griensteidl am Michaelerplatz erfüllt ihn mit Wehmut: „Mir tut alles leid, was wir nicht mehr weiterführen können.“ Es sei schade, wenn ein Wiener Kaffeehaus mit jahrzehntelanger Tradition zusperren müsse, weil es aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterführbar sei.

Doch er verstehe es, wenn ein neuer Eigentümer andere Pläne und Vorstellungen habe, wie er die Immobilie weiterführen wolle. Wie bereits berichtet soll statt des Kaffeehauses ein Supermarkt in die Räume des exklusiven Standortes in der Wiener Innenstadt einziehen.

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